Kompaktlexikon der Biologie: Sprache
Sprache, im eigentlichen Sinn die verbale Ausdrucksfähigkeit, die es erlaubt, Gedanken zu vermitteln, und die weder objekt- noch zeitgebunden ist. Die morphologischen Voraussetzungen für die Lautmodulation der Sprache sind ein Kehlkopf und bestimmte Klangräume, die durch Umformungen im Mund- und Rachenraum entstehen. Auch das Gehirn muss bestimmte Sprachzentren aufweisen. Diese Bedingungen erfüllt allein der Mensch. Alle menschlichen Sprachen haben bestimmte Prinzipien einer universalen Grammatik gemeinsam. Dies deutet auf eine genetische Grundlage hin.
Weiter gefasst ist S. eine Form der Informationsübermittlung, die nicht objektgebunden ist und sich bestimmter Symbole bedient. Hierzu zählt dann die Gebärdensprache Taubstummer, die in verschiedenen Versuchen auch manchen Menschenaffen beigebracht werden konnte. Diese gaben dann nicht nur das Erlernte wieder, sondern schufen durch Kombination erlernter Sprachelemente eigene Bez. unbekannter Gegenstände und stellten Sätze zusammen. Einzige bisher bekannte natürliche Tier-S. nach dieser Definition ist der Bienentanz (Bienensprache).
Im weitesten Sinne werden unter S. alle Formen der tierischen Kommunikation verstanden. Beim Menschen gibt es neben den unterschiedlichen Lautsprachen angeborene Ausdrucksgesten und Affektlaute, die international verstanden werden. Zu ersteren zählen das Lächeln oder das Ballen der Faust, zu letzteren Weinen und Lachen.
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