Lexikon der Chemie: Dampf
Dampf, der gasförmige Aggregatzustand eines Stoffes in der Nähe des Siedepunktes der zugehörigen Flüssigkeit. Steht der D. im thermodynamischen Verdampfungsgleichgewicht mit der Flüssigkeit, nennt man ihn gesättigt. In Abwesenheit der flüssigen Phase kann der Partialdruck niedriger als der Sättigungsdampfdruck (untersättigter oder überhitzter D.) oder in gewissen Grenzen auch höher sein (übersättigterD.). Der übersättigte Zustand des D. ist instabil. Er tritt auf, wenn die Bildung einer neuen Phase in sehr sauberen Systemen gehemmt ist (Thomsonsche Gleichung). Nach der Bildung von Kondensationskeimen (z. B. an Staubteilchen, Ionen) wird der übersättigte D. durch teilweise Kondensation sehr schnell in den gesättigten Zustand überführt. Für untersättigten D. gibt der Quotient aus dem vorhandenen Partialdruck p und dem Sättigungsdampfdruck ps den Sättigungsgrad des D. an. In der Meteorologie ist die Angabe in Prozent Luftfeuchtigkeit 100 p/ps üblich.
Als D. im engeren Sinne bezeichnet man oft gesättigten Wasserdampf, der zusätzlich kleinste Wassertröpfchen enthält.
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