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Lexikon der Chemie: Indium

Indium, Symbol In,(griech. indikon "blaue Farbe") chem. Element aus der III. Hauptgruppe des Periodensystems, der Bor-Aluminium-Gruppe, Metall; Z 49, Massenzahlen der natürlichen Isotope 113 (4,28 %) und 115 (95,72 %), Atommasse 114,82, Wertigkeit III, selten I, Härte nach Mohs 1,2, D. 7,30 g cm-3, F. 156,61 °C, Kp. 2080 °C, elektrische Leitfähigkeit 11,2 Sm/mm2(bei 0 °C), Standardelektrodenpotential (In/In3+) -0,338 V. I. ist ein silberweißes, in tetragonalem Gitter kristallisierendes, sehr weiches Metall, das man mit dem Messer schneiden kann. In seinem chem. Verhalten lehnt es sich sehr stark an Gallium an. Es tritt vorrangig in der Oxidationszahl +3 auf. Gegenüber Luft und Wasser ist es bei Zimmertemperatur stabil, erst in der Hitze wird es durch Sauerstoff in lndiumoxid In2O3 übergeführt. Mit starken Säuren bildet I. Indiumsalzlösungen und Wasserstoff. Von Basen wird es nicht angegriffen. Schwefel, Selen, Phosphor und Stickstoff oxidieren I. bei hohen Temperaturen zu binären Verbindungen des In3+.

Qualitativ wird I. am zweckmäßigsten spektroskopisch nachgewiesen (indigoblaue Linie bei 451,1 nm und violette Linie bei 410,1 nm). Die quantitative Bestimmung erfolgt komplexometrisch mit EDTA, die Spurenanalyse mit Hilfe der Atomabsorptionsspektrometrie.

Mit 10-5 % Anteil am Aufbau der Erdkruste ist I. ein sehr seltenes Element.

Es fällt als Nebenprodukt bei der Zinkherstellung an.

I. dient als Legierungsmetall, es vermag die Festigkeits- und Korrosionseigenschaften vieler Metalle zu verbessern. I. und Indiumarsenid werden vor allem in der Halbleiterindustrie zur Herstellung von Transistoren, Gleichrichtern u. ä. eingesetzt.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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