Lexikon der Ernährung: Atmungsinhibitoren
Atmungsinhibitoren, Atmungsgifte, Erespiratory poisons / inhibitors, Substanzen mit Hemmeffekt auf die Atmung (sowohl Lungenatmung als auch intrazelluläre Atmung, Atmungskette) sowie jeder Stoff, der ätzend auf die Lungenalveolen wirkt oder über die Atmung giftige Wirkungen im Organismus entfaltet. Große Bedeutung besitzt das v. a. bei Verbrennungsprozessen gebildete Kohlenmonoxid (CO), ein farb-, geruch-, und geschmackloses Gas (MAK-Wert von 30 ml / m3). Es blockiert im Hämoglobin das zweiwertige Eisen, indem es den Sauerstoff reversibel verdrängt. Mit steigendem CO-Anteil im Blut entwickelt sich die Symptomatik von leichten Kopfschmerzen, Unwohlsein, Kurzatmigkeit, Schwindel, Bewusstseinseinschränkung, rosafarbener Haut bis hin zu Kreislaufkollaps, tiefer Bewusstlosigkeit, Lähmung und Tod. Ein weiteres A., das Phosgen (COCl2), MAK-Wert 0,02 ml / m3, gehört zu den stärksten lungenödemerzeugenden Gasen. Der Geruch ist faulendem Heu ähnlich und wird erst in bereits schädlichen Konzentrationen wahrgenommen. Schwefeldioxid (SO2), MAK-Wert 0,5 ml / m3, als Verunreinigung der Atmosphäre besitzt starke subjektive Reizwirkung. Höhere Konzentrationen lösen Krämpfe der Bronchialmuskulatur aus. Schwefelwasserstoff, (H2S), MAK-Wert 10 ml / m3, entsteht u. a. bei der reduktiven Zersetzung von Eiweiß und riecht intensiv nach faulen Eiern. Es ist der toxikologisch wichtigste Bestandteil von Kloakengas. Höhere Konzentrationen betäuben das Geruchszentrum. Durch Zellstoffwechselstörungen, die in Sauerstoffmangel münden, sind die Vergiftungssymptome bedingt. Bewusstseinsverlust und zentrale Atemlähmung können schon nach wenigen Atemzügen eintreten. Wichte A. sind auch die aus cyanogenen Glycosiden (z. B. in Bittermandeln) freigesetzten Cyanide, außerdem Stickoxide, Formaldehydund Ozon).
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