Lexikon der Ernährung: Coloncarcinom
Coloncarcinom, Ecolon cancer, cancer of the large bowel, ein maligner Tumor epithelialen Ursprungs im Dickdarm Dickdarmcarcinom bzw. Rectum (colorectales Carcinom). C. ist der häufigste Tumor im Gastrointestinaltrakt, die Inzidenz beträgt im 4. Lebensjahrzehnt 10 / 100. 000 im 8. Lebensjahrzehnt 400 / 100. 000 und im Mittel 30–40 / 100. 000, wobei Krebserkrankungen des Colons etwa doppelt so häufig sind wie Rectumcarcinome. Die Häufigkeit des C. steigt an, während die Erkrankungszahlen beim Rectumcarcinom derzeit rückläufig sind. Dickdarmkrebs tritt zu 95 % nach dem 50. Lebensjahr auf und macht ca. 15 % aller Krebstodesfälle aus. Insbesondere eine fettreiche, antioxidanzien- und ballaststoffarme Ernährung begünstigt die Enstehung des C. in Form der Adenom-Carcinom-Sequenz.
Wichtigstes Instrument zum Screening des C. stellen der jährliche Test auf okkultes Blut im Stuhl und eine alle 10 Jahre wiederholte endoskopische Untersuchung des Colons mit Entfernung eventuell vorhandener Polypen (Dickdarmpolypose) dar. Die Therapie umfasst eine Kombination aus Chemotherapie und chirurgischer Entfernung des betroffenen Darmabschnittes. Die Anfälligkeit gegenüber systemischen Infektionen über den Darm steigt beim C. In seltenen Fällen liegen erbliche Gendefekte vor, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Darmkrebs zur Folge haben. Die seltene (1 : 8.300 Neugeborene) familiäre adenomatöse Polyposis (Abk. FAP, autosomal-dominant vererbter Defekt im APC-Gen) ist eine Präcancerose, die zur Vermeidung eines C. bereits im jungen Erwachsenenalter eine totale Colektomie notwendig macht. Eine weitere Form der familiären Darmkrebserkrankung ist das erbliche nichtpolypöse colorectale Tumorsyndrom (HNPCC). Träger des veränderten Gens (FCC) erkranken meist schon vor dem 40. Lebensjahr an colorectalen Carcinomen, ohne dass vorher Polypen aufgetreten sind. Die FAP liegt etwa 1 %, ein HNPCC etwa 5–10 % der gesamten Darmkrebserkrankungen zu Grunde.
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