Lexikon der Ernährung: Fluor
Fluor, F, Efluorine, ein gasförmiges Halogen, ist ein essentielles Spurenelement. Der Körperbestand an F (als Fluorid-Anion) beträgt bei Erwachsenen 4–10 g. Während in Weichgeweben und in den Körperflüssigkeiten Konzentrationen unter 1 ppm nachzuweisen sind, befinden sich 95 % des Bestandes im Knochen und in den Zähnen. F verbindet sich im Knochen mit Calcium und Hydroxylapatit zu Fluorapatit, und übernimmt damit eine wichtige Rolle bei der Calcifizierung der Knochen. Eine ausreichende Fluorversorgung ist entscheidend für die Aushärtung des Zahnschmelzes, die Dichte der Knochenmineralmatrix und der Resistenz der Zähne gegen Karies (Kariesprophylaxe). Bei Kindern korreliert die Häufigkeit von Zahnkaries negativ mit der aufgenommenen Fluormenge.
Resorption und Zufuhr: F. wird aus der Nahrung als Fluorid mit einer Resorptionsrate von über 80 % sehr gut resorbiert, Kationen von Calcium, Magnesium, Aluminium oder Eisen können die Resorption stark verringern. Die empfohlene Zufuhr beträgt bei Erwachsenen, Schwangeren, Stillenden und Kindern ab 10 Jahren 1 mg / Tag.
Vorkommen: Reich an Fluoriden sind Tee, Walnüsse, Lachs, Innereien, Schalen- und Krustentiere. In Deutschland steht auch Kochsalz zur Verfügung, dem neben Jod auch Fluorid zugesetzt ist. Der Fluorgehalt des Trinkwassers in Deutschland ist relativ niedrig (< 0,3 mg / l), eine allgemeine Fluoridierung des Trinkwassers lässt das Lebensmittelrecht jedoch nicht zu. Der Bereich zwischen positivem Nutzen und Toxizität ist bei F. relativ eng (Fluoridüberdosierung, Fluoridintoxikation).
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