Lexikon der Ernährung: Fusariumtoxine
Fusariumtoxine, Efusarium toxins, von Pilzen der Gattung Fusarium (vorwiegend auf abreifenden Nutzpflanzen bzw. deren Samen) gebildete Mycotoxine. F. sind vor allem für Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs von Bedeutung, können aber über Futtermittel oder belastete Böden (Schlachthöfe) auch in tierische Produkte (Milch, Fleisch) gelangen. Wichtige Vertreter der F. sind Trichotecene und Zearalenon. Der Verzehr kontaminierter Pflanzen (v. a. Mais, aber auch Weizen, Gerste und andere Futtermittel überseeischer Herkunft) führt vornehmlich bei Tieren zu Mycotoxikosen. Typische Symptome sind Leistungsdepressionen, Fruchtbarkeitsstörungen, Erbrechen, Durchfall oder sogar Herztod. Beim Menschen hat verschiedentlich die alimentäre toxische Aleukie mit Agranulocytose, Leukopenie, nekrotischer Angina, Hautnekrosen und Sepsis eine Rolle gespielt. Fumonisine sind die toxischen Stoffwechselprodukte von Fusarium moniliforme. Sie wurden 1988 erstmals aus Maiskolben isoliert und rufen beim Menschen wahrscheinlich Speiseröhren- und Leberkrebs hervor. Moniliformin (v. a. auf Mais und Gerste) führt bei Versuchstieren zu Ödemen im Darmtrakt oder zu Blutungen in den Eingeweiden. Möglicherweise ist es auch an der Ausbildung von Speiseröhrenkrebs in Südafrika und China beteiligt.
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