Lexikon der Ernährung: Gastrin
Gastrin, Egastrin, Peptidhormon unterschiedlicher Länge (z. B. 14, 17 oder 34 Aminosäuren), das in den G-Zellen im Antrum des Magens und im Duodenum gebildet wird. G. gehört mit Cholecystokinin zur Gastringruppe der gastrointestinalen Hormone. Überraschenderweise zeigt das C-terminale N-geschützte Tetrapeptidamid die physiologische Wirkung des nativen Hormons, die etwa 1/10 (je Mol) der biologischen Aktivität des Gesamthormons entspricht. Das Pentagastrin Boc-β-Ala-Trp-Met-Asp-Phe-NH2 (Peptavlon®) wird klinisch für die Diagnostik der Magensekretion verwendet.
G. wird ins Blut freigesetzt nach Reizung des Nervus vagus, einer Dehnung im Bereich des Antrums, einem pH-Anstieg des Magensafts über 2,5 sowie bei Einwirkung von Proteinabbauprodukten, Alkohol und Coffein. Es stimuliert im Magen die Sekretion von Salzsäure aus den Belegzellen und von Pepsinogen aus den Hauptzellen. Es steigert den Tonus des unteren Ösophagussphinkters, die Antrumperistaltik sowie die Pankreas- und Gallensekretion. Darüber hinaus stimuliert es das Wachstum der Magenschleimhaut. Das gastrininhibierende Polypeptid und Somatostatin wirken antagonistisch, indem sie die Salzsäureproduktion hemmen. Das gastrinfreisetzende Peptid bewirkt die Freisetzung von G. aus den G-Zellen des Magens. Die Gastrinproduktion wird durch Secretin, Übersäuerung des Magens (Autoregulation) und Überdehnung gehemmt.
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