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Lexikon der Ernährung: Haushaltsstruktur

Haushaltsstruktur, Estructure of private households, Zusammensetzung des Privathaushalts, im Wesentlichen die Größe des Haushalts (Anzahl der im Haushalt lebenden Personen) und bestimmte Merkmale der Personen bzw. Personengemeinschaft (z. B. Alter, Geschlecht, Ausbildung, Beruf, Einkommen; Familienstruktur). Aus der Gesamtheit der H. lassen sich nach unterschiedlichen Gesichtspunkten Haushaltstypen bilden. Nach der quantitativen Sortierung, also der Haushaltsgröße, wird unterschieden in Einpersonen- Zweipersonenhaushalt etc. Häufig werden Haushaltstypen auch nach dem Lebenszyklusmodell gebildet: 1) Junggesellenhaushalt, 2) Kleinkinderhaushalt, 3) Familienhaushalt mit Jugendlichen, 4) kinderloser Haushalt und 5) Witwen- bzw. Witwerhauhalt. Das statistische Bundesamt unterscheidet, im Wesentlichen nach dem Einkommen, drei Haushaltstypen: Haushaltstyp 1 ist ein Zweipersonenhaushalt mit niedrigem Einkommen (typischer Rentnerhaushalt), Haushaltstyp 2 der Vierpersonenhaushalt mit mittlerem Einkommen (zwei Eltern, zwei Kinder) und Haushaltstyp 3 ist ebenfalls ein Vierpersonenhaushalt, jedoch mit höherem Einkommen (zwei Eltern, zwei Kinder). Als Durchschnittshaushalt gilt der Haushaltstyp 2.
Nach sozioökonomischen Merkmalen werden Haushaltstypen z. B. nach den Anteilen von hauswirtschaftlichen Funktionsbereichen und marktwirtschaftlichen Dispositionsbereichen gebildet. Danach werden fünf Strukturtypen unterschieden: 1) geschlossene Hauswirtschaft, 2) Selbstversorgerhaushalt, 3) Dienstleistungshaushalt, 4) Vergabehaushalt und 5) „Weltenbummler“-haushalt. Diese Haushaltstypen zeichnen sich durch abnehmende hauswirtschaftliche Aufgaben- und Funktionsbereiche (Eigenherstellung von Gütern- und Dienstleistungen) und zunehmende marktwirtschaftliche Dispositionen (Bezug von Versorgungsleistungen über den Markt) aus.
Die durchschnittliche H. zeigt während der letzten Jahrzehnte deutliche Veränderungen. Während 1960 die Kernfamilie (Paare mit Kindern) den häufigsten Haushaltstyp bildeten, stehen heute der Ein- und Zweipersonenhaushalt mengenmäßig im Vordergrund.
Die Vielfalt an Möglichkeiten für Haushalts- und Lebensformen hat zugenommen. Neue H. ergeben sich z. B. aus dauerhaftem Alleinwohnen, nichtehelichen Lebensgemeinschaften, Alleinerziehung, Wohngemeinschaften etc. Das dauerhafte Zusammenleben – besonders der typische Familienhaushalt – verliert an Bedeutung. Durch die zunehmende Erwerbstätigkeit der Frauen und Vergabe von Versorgungsleistungen (z. B. Außer-Haus-Verpflegung, außerfamiliäre Kinderbetreuung) entwickeln sich die Hauhalte in Richtung „Vergabehaushalt“.
Die H. hat einen wesentlichen Einfluss auf das Konsumverhalten das Haushalts, aber auch z. B. auf Ernährungsgewohnheiten und Mahlzeitenordnung (Mahlzeiten). Vgl. Ernährungssystem.

  • Die Autoren

Albus, Christian, Dr., Köln
Alexy, Ute, Dr., Witten
Anastassiades, Alkistis, Ravensburg
Biesalski, Hans Konrad, Prof. Dr., Stuttgart-Hohenheim
Brombach, Christine, Dr., Gießen
Bub, Achim, Dr., Karlsruhe
Daniel, Hannelore, Prof. Dr., Weihenstephan
Dorn, Prof. Dr., Jena
Empen, Klaus, Dr., München
Falkenburg, Patricia, Dr., Pulheim
Finkewirth-Zoller, Uta, Kerpen-Buir
Fresemann, Anne Georga, Dr., Biebertal-Frankenbach
Frenz, Renate, Ratingen
Gehrmann-Gödde, Susanne, Bonn
Geiss, Christian, Dr., München
Glei, Michael, Dr., Jena (auch BA)
Greiner, Ralf, Dr., Karlsruhe
Heine, Willi, Prof. Dr., Rostock
Hiller, Karl, Prof. Dr., Berlin (BA)
Jäger, Lothar, Prof. Dr., Jena
Just, Margit, Wolfenbüttel
Kersting, Mathilde, Dr., Dortmund
Kirchner, Vanessa, Reiskirchen
Kluthe, Bertil, Dr., Bad Rippoldsau
Kohlenberg-Müller, Kathrin, Prof. Dr., Fulda
Kohnhorst, Marie-Luise, Bonn
Köpp, Werner, Dr., Berlin
Krück, Elke, Gießen
Kulzer, Bernd, Bad Mergentheim
Küpper, Claudia, Dr., Köln
Laubach, Ester, Dr., München
Lehmkühler, Stephanie, Gießen
Leitzmann, Claus, Prof. Dr., Gießen
Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof. Dr., Gießen
Lück, Erich, Dr., Bad Soden am Taunus
Lutz, Thomas A., Dr., Zürich
Maid-Kohnert, Udo, Dr., Pohlheim
Maier, Hans Gerhard, Prof. Dr., Braunschweig
Matheis, Günter, Dr., Holzminden (auch BA)
Moch, Klaus-Jürgen, Dr., Gießen
Neuß, Britta, Erftstadt
Niedenthal, Renate, Hannover
Noack, Rudolf, Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke
Oberritter, Helmut, Dr., Bonn
Öhrig, Edith, Dr., München
Otto, Carsten, Dr., München
Parhofer, K., Dr., München
Petutschnig, Karl, Oberhaching
Pfau, Cornelie, Dr., Karlsruhe
Pfitzner, Inka, Stuttgart-Hohenheim
Pool-Zobel, Beatrice, Prof. Dr., Jena
Raatz, Ulrich, Prof. Dr., Düsseldorf
Rauh, Michael, Bad Rippoldsau
Rebscher, Kerstin, Karlsruhe
Roser, Silvia, Karlsruhe
Schek, Alexandra, Dr., Gießen
Schemann, Michael, Prof. Dr., Hannover (auch BA)
Schiele, Karin, Dr., Heilbronn
Schmid, Almut, Dr., Paderborn
Schmidt, Sabine, Dr., Gießen
Scholz, Vera, Dr., Langenfeld
Schorr-Neufing, Ulrike, Dr., Berlin
Schwandt, Peter, Prof. Dr., München
Sendtko, Andreas, Dr., Gundelfingen
Stangl, Gabriele, Dr. Dr., Weihenstephan
Stehle, Peter, Prof. Dr., Bonn
Stein, Jürgen, Prof. Dr. Dr., Frankfurt
Steinmüller, Rolf, Dr., Biebertal
Stremmel, Helga, Bad Rippoldsau
Ulbricht, Gottfried, Dr., Potsdam-Rehbrücke
Vieths, Stephan, Dr., Langen
Wächtershäuser, Astrid, Frankfurt
Wahrburg, Ursel, Prof. Dr., Münster
Weiß, Claudia, Karlsruhe
Wienken, Elisabeth, Neuss
Wisker, Elisabeth, Dr., Kiel
Wolter, Freya, Frankfurt
Zunft, Hans-Joachim F., Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke

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