Lexikon der Ernährung: HDL-Cholesterin
HDL-Cholesterin, EHDL-cholesterol, die Fraktion des Gesamtcholesterins, der in Form der HDL vorliegt (Cholesterin).
Physiologische Bedeutung: die Höhe des HDL-Cholesterinspiegels, welche sich einfach bestimmen lässt (Lipoproteinprofil), ist negativ mit dem Ausmaß an arteriosklerotischen Erkrankungen assoziiert (daher umgangssprachlich als „gutes Cholesterin“ bezeichnet). Ein Teil dieser Assoziation beruht darauf, dass ein erniedrigtes HDL-Cholesterin mit anderen Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen (Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Hypertriglyceridämie, LDL-Veränderungen) verknüpft ist. Allerdings stellt ein erniedrigtes HDL-Cholesterin auch unabhängig davon, v. A. bei Kaukasiern, einen Riskofaktor dar.
Erniedrigte HDL-Cholesterinspiegel (HDL-Hypocholesterinämie) können durch Steigerung der körperlichen Aktivität, durch Östrogene und durch mäßigen Alkoholkonsum (nicht bei Personen mit Hypertriglyceridämie!) angehoben werden. Daneben stehen als medikamentöse Maßnahmen Fibrate, Nikotinsäure und begrenzt auch Statine zur Verfügung. In mehreren großen Studien (z. B. VA-HIT und Helsinki-Heart-Studie) konnte gezeigt werden, dass die medikamentöse Anhebung des HDL-Cholesterins zu einer Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen führt, wohingegen die Anhebung des HDL-Cholesterinspiegels durch Östrogene in Interventionsstudien zu keiner Reduktion der Arterioskleroseereignisse führte.
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