Hautgesundheit: Pflege, die unter die Haut geht
Sonnenstrahlen, harsche Seifen, trockene Winterluft: Unsere Haut ist das gesamte Jahr Belastungen ausgesetzt. Da kann es leicht passieren, dass sie austrocknet, rissig wird oder sich rötet und entzündet. Auch Anzeichen des Alterns wie Fältchen und Pigmentflecken zeichnen sich mit der Zeit vermehrt auf ihr ab. Solche Veränderungen empfinden zwar viele als störend, machen sich aber deshalb kaum Sorgen. Sie greifen vielleicht zu diversen Cremes und Lotionen, um ihr Hautbild zu verbessern. Wenigen ist klar, dass selbst scheinbar vorübergehende und kosmetische Hautschäden gesundheitliche Auswirkungen fernab des Organs haben könnten. Denn ist die Hautbarriere gestört, hat das für den Rest des Körpers Folgen – darauf weist eine zunehmende Zahl an Studien hin.
»Die Haut ist das größte Organ des Körpers«, betont Wendy Bollag, Biochemikerin an der Augusta University in Georgia. Ohne die Hülle, die unser Inneres von diversen Umwelteinflüssen abschirmt, wären wir nicht lebensfähig. Ihre äußere Schicht, die Epidermis, ist wasserundurchlässig und sorgt dafür, dass die Haut Flüssigkeit nur kontrolliert über Schweißdrüsen an die Luft abgibt. Sind große Teile der obersten Hautschicht beschädigt oder funktioniert die Haut nicht mehr als wirksame Barriere, steigt das Sterberisiko, erklärt die Dermatologin Theodora Mauro von der University of California in San Francisco. Das macht schwere Verbrennungen und Krankheiten, bei denen sich Blasen auf der Haut bilden, so gefährlich.
»Langsam wird klar, dass entzündliche Hautkrankheiten den gesamten Körper beeinträchtigen können«Theodora Mauro, Dermatologin
All das ist schon lange bekannt. Weitaus neuer ist hingegen die Kenntnis darüber, wie sehr auch weniger schwere Hautschäden die Gesundheit beeinflussen. »Langsam wird klar, dass entzündliche Hautkrankheiten den gesamten Körper beeinträchtigen können«, betont Mauro. Besonders deutlich zeigt sich dies bei Schuppenflechte und atopischer Dermatitis, bekannt als atopisches Ekzem oder Neurodermitis. Erstere entsteht, weil die Haut zu viele neue Zellen produziert. In der Folge bilden sich schuppige, juckende Flecken. Bei Neurodermitis ist die Haut an einigen Stellen sehr trocken und rissig, auch das geht mit Juckreiz einher. Die Krankheiten sind in der Regel chronisch und müssen ein Leben lang behandelt werden.
Der Körper leidet mit
Beide Hauterkrankungen gehen gemäß zahlreichen Untersuchungen mit erhöhten Risiken für weitere ernste gesundheitliche Probleme einher. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2018, die 19 Studien auswertete, fand für Menschen mit Neurodermitis einen »leichten, aber signifikanten« Anstieg von Herzinfarkten, Schlaganfällen, Angina pectoris und Herzversagen. Mehrere andere Arbeiten wiesen bei Personen mit Schuppenflechte mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach als bei jenen ohne. Die Hauterkrankungen werden außerdem mit Muskelschwund in Verbindung gebracht.
Natürlich hängen zwei Zustände nicht automatisch zusammen, nur weil sie gehäuft miteinander auftreten. Krankheiten, die gelegentlich mit einer Reihe zusätzlicher Beschwerden einhergehen, verursachen diese also nicht zwangsläufig. Tatsächlich gibt es jedoch im Fall der Hautleiden immer mehr Hinweise auf Kausalzusammenhänge. Sowohl Schuppenflechte als auch Neurodermitis beeinträchtigen die Barrierefunktion der Haut, erklärt der Dermatologe Peter Elias, der ebenfalls an der University of California in San Francisco arbeitet. Als Reaktion darauf versuchen die Hautzellen, die Schutzschicht zu reparieren. Dabei setzen sie Zytokine frei, die eine Entzündung auslösen.
»Die Entzündung dient dazu, das Immunsystem zu aktivieren und die Wundheilung zu fördern«, erläutert die Biochemikerin Wendy Bollag. Das Gewebe wird dabei stärker durchblutet, es rötet sich, schwillt an, wird warm und tut weh. All das sind Anzeichen dafür, dass körpereigene Heilungsprozesse stattfinden. »Das Problem ist, dass sie manchmal nicht abklingen, wenn sie sollten«, ergänzt sie. Genau das passiert bei chronischen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte.
Entzündliche Prozesse beim Altern
Seit über zwei Jahrzehnten erforschen Fachleute ein Phänomen, das als »Inflammaging« bezeichnet wird. Ältere Menschen haben im Vergleich zu jüngeren ständig leicht erhöhte Zytokinwerte. Sie leben sozusagen permanent mit einer niedriggradigen Entzündung, die Forschende bereits mit einer Reihe von Alterskrankheiten in Verbindung brachten, darunter Demenz, Arthritis und Diabetes Typ 2. Sie könnte auch bei altersbedingter Sarkopenie eine Rolle spielen, einer Art von Muskelschwund, die bei Menschen mit Hautkrankheiten gehäuft auftritt. Theodora Mauro und ihr Team hatten den Verdacht, dass im Blut älterer Menschen die gleichen entzündlichen Zytokine vermehrt auftreten wie bei Hautverletzungen.
Um diese Hypothese zu testen, schlossen sie sich mit Peter Elias und weiteren Forschern zusammen. Die Ergebnisse ihrer Versuche veröffentlichten sie 2017. Für die Studie hatten sie die Haut von Mäusen strapaziert, indem sie Klebebänder am Körper der Nager anbrachten und wieder abzogen. Drei Stunden nach der Prozedur nahm die Aktivität an Zytokingenen zu. Auch die Werte der Zytokinproteine im Blut der Tiere stiegen an. Stellte das Team die Hautbarriere wieder her, indem ein Mitarbeitender Glyzerin oder Vaseline auf die malträtierte Stelle auftrug, sanken die Konzentrationen im Anschluss wieder.
Der Effekt geht womöglich auf Schäden in der äußersten Schicht der Epidermis zurück. Diese Hornschicht (auch Stratum corneum genannt) besteht aus abgestorbenen Hautzellen, die mit Keratin, einem Protein, angereichert sind. Sie dient dazu, Wasser im Körper zu halten. 2023 untersuchte Mao-Qiang Man vom Dalian Skin Disease Hospital im chinesischen Liaoning in einer Arbeit die Haut und das Blut von 255 Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber. Jene mit weniger Wasser in der Hornschicht wiesen höhere Zytokinwerte im Blut auf.
Einigen Studien zufolge kann gereizte Haut zu entzündlichen Darmerkrankungen beitragen. Eine davon aus dem Jahr 2021 leitete der Immunologe und Dermatologe Richard Gallo von der University of California in San Diego. An Mäusen untersuchte sein Team, weshalb diese beiden Leiden oft zusammen auftreten. Wie sich dabei zeigte, setzte entzündete Haut Hyaluronsäure frei. Die Chemikalie wanderte anschließend in den Darm und stieß dort eine Immunreaktion an.
Laut 2022 veröffentlichten Ergebnissen von Fachleuten um Wenquan Liang von der Southern Medical University im chinesischen Guangzhou könnten Hautschäden außerdem Knochenschwund begünstigen. Mäuse, deren Haut die Forschenden auf eine Weise schädigten, die das Altern imitiert, verloren an Knochenmasse. Das Team erklärte die Beobachtung damit, dass die Hautzellen weniger Cystatin-A-Proteine freisetzten, die Knochenzellen regulieren. Dadurch verhielten sich diese Zellen anders, was wiederum die Knochen schwächte. Das Auftragen der Chemikalie Calcipotriol auf die Haut der Nager kurbelte die Herstellung von Cystatin-A an und weniger Knochensubstanz ging verloren.
Eine Reihe von Studien ergab, dass Menschen mit entzündlichen Hauterkrankungen eher mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz kämpfen
Die Auswirkungen von Hautschäden könnten sogar bis ins Gehirn reichen, kommentiert Elias. »Es gibt einen Zusammenhang, den wir stichhaltig für Alzheimer und Demenz nachgewiesen haben«, sagt er. Eine Reihe von Studien hatte ergeben, dass Menschen mit entzündlichen Hauterkrankungen eher mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz kämpfen. Weitere Forschungsergebnisse deuten auf eine Rolle von »Inflammaging« bei der Entstehung dieser Zustände hin.
Löchrige Schutzschicht
Doch die vielleicht offensichtlichste – wenn auch oft übersehene – Art, wie die Haut unsere Gesundheit beeinflusst, ist eine andere: Durch die von Krankheit oder Alterungsprozessen geschwächte Hautbarriere könnten schädliche Chemikalien und Partikel in den Körper eindringen und dort weit reichenden Schaden anrichten. Theodora Mauros Gruppe erforscht solche Effekte. »Wir sind kurz davor, zu zeigen, dass über die im Alter durchlässigere Barriere bestimmte Stoffe in den Körper gelangen«, sagt sie.
In unserem Wissen um derartige Zusammenhänge klaffen immer noch Lücken. Es ist zum Beispiel unklar, inwieweit die Haut solche Beschwerden selbst verursacht – und wann ein anderes Organ Probleme macht und die Haut bloß darauf reagiert. »Wir wissen noch nicht genau, ob das, was wir in der Haut messen, nur systemische Effekte widerspiegelt, die sich dann auf die Haut auswirken. Oder ob die Haut die systemische Gesundheit beeinflusst, weil das Organ so groß ist – und weil sich beispielsweise Veränderungen in den Immunzellen der Haut auf den ganzen Körper auswirken«, erklärt Rachel Watson, Geschäftsführerin der A*STAR Skin Research Labs in Singapur. Die Debatte über Ursache und Wirkung ist also noch keineswegs abgeschlossen.
Theodora Mauro hält eine derartige Entweder-oder-Situation ohnehin für unwahrscheinlich. Schließlich beeinflussen die verschiedenen Körpersysteme sich auf vielerlei Arten gegenseitig. Selbst innerhalb der Haut sind offenbar mehrere Mechanismen am Werk. Einer davon betrifft die so genannten seneszenten Zellen, die sich mit zunehmendem Alter nicht nur in der Haut, sondern im ganzen Körper anreichern. Sie stellen einen Großteil ihrer Stoffwechselaktivität ein, sterben aber nicht ab. »Und es hat sich herausgestellt, dass sie ziemlich entzündlich sind«, ergänzt die Dermatologin.
Bedeutsame Berührung
Die Haut ist ein wichtiges Sinnesorgan, das Schmerzen, Juckreiz und Temperatur wahrnimmt – und Berührungen. Wer die Corona-Lockdowns allein verbracht hat, weiß, wie wichtig Letztere sind. Sogar die psychische Gesundheit kann darunter leiden, wenn man zu lange ohne Berührungen von anderen Menschen auskommen muss. 2023 veröffentlichten Julian Packheiser vom Netherlands Institute for Neuroscience in Amsterdam und seine Kollegen eine Übersichtsarbeit über Berührungsinterventionen. Ihre Auswertung von 212 Studien ergab, dass Berührungen bei Kindern und Erwachsenen Depressionen und Ängste verringern können.
Berührungen haben gemäß einiger Untersuchungen auch positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Sie können zum Beispiel die Herzfrequenz verlangsamen und den Spiegel des Stresshormons Kortisol senken. Eine Massagetherapie hilft nachweislich dabei, Schmerzen zu lindern. Babys und Kinder, die kaum berührt werden, leiden besonders. Bei ihnen treten in der Folge gehäuft Entwicklungsverzögerungen auf. Die Studie von Packheiser und seinem Team ergab, dass Neugeborene vor allem davon profitierten, wenn die Berührungen von ihren Eltern ausgingen: Sie nahmen dadurch sogar schneller an Gewicht zu.
Die Hautflora unter der Lupe
Wie andere Teile unseres Körpers beherbergt auch die Haut eine große Vielfalt an Mikroorganismen, darunter Bakterien, Pilze und Viren. »Bis vor Kurzem wusste man nicht, wie sehr das Mikrobiom die Haut beeinflusst«, betont der Dermatologe Richard Gallo. Heute ist klar, dass ein gesundes Hautmikrobiom schon in jungen Jahren die Gesundheit des Immunsystems fördert. Außerdem verbessert es die Barrierefunktion der Haut und reguliert die Aktivität der Hautzellen.
Gallos Forschungen haben sich jahrelang auf eine Bakterienart namens Staphylococcus aureus konzentriert, die auf der menschlichen Haut lebt und Infektionen verursachen kann. Gesunde Haut kann diese Mikrobe gut in Schach halten. Menschen mit Neurodermitis haben jedoch oft mehr davon auf ihrer Haut als solche ohne die Krankheit. »Das liegt zum Teil an den Immunproblemen des Körpers, die dazu führen, dass er anfälliger für die Ausbreitung [von Bakterien] wird«, erklärt Gallo. Sein Team wies nach, dass eine Infektion mit Staphylococcus aureus Entzündungsprozesse in der Haut verschlimmert. Dies wiederum könnte sich auf den Rest des Körpers auswirken.
Weitere Bakterienarten auf der Haut spielen ebenfalls nachweislich eine Rolle. Einige andere Mitglieder der Staphylococcus-Familie wie Staphylococcus hominis konkurrieren etwa mit S. aureus und schützen so unseren Körper. Neurodermitispatienten besitzen weniger dieser nützlichen Bakterien. »Betroffenen fehlen Teile ihres gesunden Mikrobioms«, so Gallo. Das führt dazu, dass S. aureus sich stärker vermehren kann, was die atopische Dermatitis verschlimmert und die Entzündung anheizt.
»Wenn man Schuppenflechte behandelt, kommt es zu weniger Herzinfarkten«Richard Gallo, Mediziner
Barriere abdichten, um Krankheiten abzuwehren
Aus bisherigen Erkenntnissen könnte man ableiten, dass Hautbehandlungen auch den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. Das Risiko für eine Reihe von Krankheiten wie Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen würde nach dieser Logik in der Folge sinken. Tatsächlich gibt es bereits Belege für solche Effekte. Gallo nennt einen davon: »Wenn man Schuppenflechte behandelt, kommt es zu weniger Herzinfarkten.«
Wenn die Alterung unserer Haut Entzündungen hervorruft, sollten Anti-Aging-Hautbehandlungen diesen Effekt abschwächen. Allerdings wurden bislang nur wenige gründlich in Studien getestet. Eine seltene Ausnahme sind die Experimente von Rachel Watson und ihren Kollegen aus dem Jahr 2009. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass ein rezeptfreies Hautpflegeprodukt – dessen Hersteller die Studie finanzierte – Anzeichen von Hautalterung verringern konnte. Das Mittel reduzierte Falten und normalisierte die Konzentration des wichtigen Proteins Fibrillin-1. »Das kam sehr überraschend«, sagt Watson. »Wir waren mit einer gesunden Skepsis an die Forschung herangegangen.«
Aber können Cremes und Lotionen tatsächlich über die Haut hinaus eine Wirkung entfalten? Die Frage treibt auch Mao-Qiang Man, Theodora Mauro und Peter Elias um. 2019 testeten sie eine Hautcreme in einer kleinen Pilotstudie auf systemische Effekte. 33 ältere Menschen trugen 30 Tage lang zweimal täglich das Pflegeprodukt auf, das drei Arten von Hautfetten enthielt – Cholesterin, freie Fettsäuren und Ceramide. (Zum Zeitpunkt der Studie waren Man und Elias als Berater für den Hersteller des Produkts tätig.) Im Vergleich zu den Kontrollpersonen zeigte die Haut derjenigen, die die Creme regelmäßig auftrugen, ein besseres Wasserbindevermögen. Zugleich sanken die Zytokinwerte im Blut der Anwender.
Auf diesen Ergebnissen aufbauend, führte das Team von Elias und Man 2022 eine weitere Studie durch. Darin griffen die Forschenden den vermuteten Zusammenhang zwischen geschädigter Haut, Entzündungen und Hirnfunktion auf: Sie wollten herausfinden, ob Hautbehandlungen im Alter kognitiven Verfall verlangsamen können. Hierzu rekrutierten sie 200 Menschen über 65 aus zwei chinesischen Städten. Die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollte eine zur Verfügung gestellte Hautcreme drei Jahre lang in den kalten Monaten November bis Mai zweimal täglich auftragen. Die andere Hälfte bekam kein Produkt und keine Anweisung. Im Lauf der drei Jahre verlor die Kontrollgruppe nachweislich zunehmend Wasser über die Haut. Auch die kognitiven Fähigkeiten der Testpersonen verschlechterten sich. Die Hornschicht derer, die die Salbe anwendeten, war hingegen am Ende des Beobachtungszeitraums stärker hydratisiert, und ihre kognitiven Leistungen blieben stabil.
»Wer eine Lotion verwendet, sollte darauf achten, dass sie viel Glyzerin enthält«Wendy Bollag, Biochemikerin
Theodora Mauro betont, dass es sich nur um Pilotversuche handelte. Obwohl die Ergebnisse »viel versprechend« seien, warnt sie vor voreiligen Schlüssen: »Ich glaube nicht, dass die Belege schon ausreichen, um definitiv von einem Nutzen sprechen zu können.« Rachel Watson weist auf einen weiteren Faktor hin, nämlich die ethnische Zugehörigkeit der Testpersonen. Die Hautstruktur unterscheidet sich etwas zwischen Menschen mit verschiedenen Hautfarben, und auch die Hautalterung geht nicht exakt gleich vonstatten. Daher könnte die wirksamste Behandlung von Mensch zu Mensch variieren, je nach den Eigenschaften seiner Haut.
Wenn man der Haut und womöglich dem Körper etwas Gutes tun will, stellt sich die Frage, welche Salben und Cremes aus dem riesigen Angebot sich am besten dafür eignen. Meistens basieren feuchtigkeitsspendende Lotionen auf Erdölprodukten, die die Haut mit einer Wasser abweisenden Fettschicht überziehen. Mittlerweile gibt es auch Formulierungen, die die Hautbarriere »reparieren« sollen. Sie enthalten spezielle Lipide, die in der Hornschicht fehlen, wenn die Haut austrocknet. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Produkte besser als herkömmliche Feuchtigkeitscremes wirken. Einige Hautexperten empfehlen außerdem Produkte mit Glyzerin, das Wasser in die Haut zieht und diese feucht hält. »Wenn man eine Lotion verwendet, sollte man darauf achten, dass sie viel Glyzerin enthält«, rät etwa Wendy Bollag. Seit Jahrzehnten sei gut belegt, dass der Stoff die Barrierefunktion verbessere, sagt sie.
Darüber hinaus kann auch das richtige Verhalten helfen. »Vieles davon ist gesunder Menschenverstand«, sagt Watson. Man brauche beispielsweise etwas Sonnenlicht, weil es die Vitamin-D-Produktion in der Haut ankurbelt, aber nicht zu viel davon. Sonnenbrand gelte es in jedem Fall zu vermeiden.
Irgendwann in ferner Zukunft könnten wir im Stande sein, unsere Haut vollständig zu verjüngen: Im Jahr 2022 entwickelte eine Forschergruppe eine Methode, mit der sich die biologische Uhr von Hautzellen im Labor angeblich um bis zu 30 Jahre zurückdrehen lässt. Doch bis ein solches Verfahren ausgereift ist und bei lebenden Menschen angewandt werden kann, lohnt es sich, gut auf die eigene Haut zu achten.
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