Lexikon der Ernährung: Hypovitaminosen
Hypovitaminosen, Ehypovitaminoses, Symptome, die durch mangelnde Vitaminzufuhr ausgelöst werden. Die Versorgung mit Vitaminen wird durch die Bestimmung der täglichen Zufuhr ermittelt. Ist die Zufuhr dem Bedarf nicht angepasst, so resultiert ein Bilanzdefizit, wodurch die Aufrechterhaltung des Gesundheitszustandes nicht mehr sichergestellt ist. Grundsätzlich geht man davon aus, dass ein sich entwickelnder Vitaminmangel beim Menschen eine chronologische Folge von Veränderungen verursacht:
1. Reduziertes Vitaminangebot führt zu einem Rückgriff auf Körperdepots. Man beobachtet eine reduzierte Ausscheidung über den Urin und geringere Blutkonzentration.
2. Es kommt zur Reduzierung der Bildung stoffwechselaktiver Metabolite, zur Aktivitätsabnahme der Vitamin-abhängigen Enzyme / Hormone mit ersten Anzeichen metabolischer, funktioneller bzw. morphologischer Veränderungen und zum Auftreten unspezifischer Krankheitsbilder (marginaler Mangel).
3. Die Manifestation spezifischer, reversibler, pathologischer Veränderungen ergibt eigenständige, klinisch relevante Krankheitsbilder (Vitaminmangelkrankheiten, Avitaminosen), ohne Supplementation kommt es zu irreversiblen Veränderungen.
Ursachen unzureichender Bedarfsdeckung sind einseitige und / oder ungenügende Ernährung; gestörte intestinale Resorption; zerstörte Darmflora (z. B. nach Antibiotikatherapie) und Zufuhr von Vitamin-Antagonisten. Weitere Ursachen können Alkoholabusus, Lebererkrankungen oder erhöhter Bedarf (z. B. während Schwangerschaft und Laktation, bei Stress) sein. Die Symptome der H. werden bei den einzelnen Vitaminen beschrieben.
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