Lexikon der Ernährung: Kreuzallergie
Kreuzallergie, Ecross allergy, Allergien, die auf auf immunologischen Kreuzreaktionen basieren. Typisches Beispiel sind die Birkenpollen-assoziierte Lebensmittelallergie, das Latex-Obst-Syndrom, das Vogel-Ei-Syndrom oder K. zwischen Garnelen und Hausstaubmilben. Die immunologische Sensibilisierung wird dabei zunächst nur durch eines der kreuzreagierenden Allergene ausgelöst, z. B. das Hauptallergen Betv1 aus Birkenpollen. So genannte Birkenpollen-assoziierte Lebensmittel, z. B. Haselnuss, Apfel, Kirsche, Sellerie oder Karotte, enthalten Proteine mit sehr ähnlichen Strukturen, die mit ursprünglich gegen Betv1 gebildeten IgE-Antikörpern kreuzreagieren können und so zum Auftreten eines oralen Allergiesyndroms nach dem Verzehr der Lebensmittel führen (Abb.). Die Birkenpollen-assoziierte Lebensmittelallergie wird vornehmlich durch so genannte „pathogenesis related proteins“ ausgelöst, das Latex-Obst-Syndrom vermutlich durch das Protein Hevein und andere Antigene, das Vogel-Ei-Syndrom durch α-Levitin und die K. zwischen Garnelen und Hausstaubmilben durch das Muskelprotein Tropomyosin. Ein erheblicher Teil der immunologisch nachweisbaren Kreuzreaktionen ist klinisch nicht relevant, geht also nicht mit akuten Allergiesymptomen einher. Bei Nahrungsmitteln mit kreuzreagierenden Allergenen sollten daher Karenzempfehlungen nur dann ausgesprochen werden, wenn die klinische Aktualität der K. gesichert ist.
Kreuzallergie: Überlagerung der Peptidstrukturen von Pruvav1 (Hauptallergen aus Kirschen, grün) und Betv1 (Hauptallergen aus Birkenpollen, braun). Kreuzallergie
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