Lexikon der Ernährung: L-Alanin
L-Alanin, Aminopropionsäure, Ala, A, EL-alanine, eine Aminosäure, die physiologisch in zwei isomeren Formen vorkommt. 1) L-α-Alanin, 2-Aminopropionsäure, eine proteinogene, entbehrliche (nicht-essenzielle), glucogene Aminosäure mit unpolarer Seitenkette (-CH3), die erstmals 1888 aus Seidenfibroin isoliert wurde. L-α-A. ist Bestandteil des intrazellulären (2.249 ± 480 µmol / l icw, Mittelwert ± SD) und extrazellulären (316 ± 85 µmol / l Plasma) Pools an freien Aminosäuren im menschlichen Organismus. Aus Proteinen bzw. Peptiden im Darm freigesetztes L-α-A. wird aktiv mittels der Transportsysteme A und ASCP absorbiert. L-α-A. kann in einem einstufigen Transaminierungsprozess aus Pyruvat und L-Glutamat endogen gebildet werden. Produkt des L-α-A.-Abbaues in der Leber ist Pyruvat; dieses wird für die Gluconeogenese eingesetzt (Glucose-Alanin-Zyklus zum Stickstofftransport von der Muskulatur zur Leber). Der L-α-A.-Gehalt natürlicher Proteine liegt zwischen 2 und 7 %, bei Gelatine und Zein etwas höher (ca. 9 %).
2) L-β-Alanin, 3-Aminopropionsäure, eine nicht-proteinogene Aminosäure mit Methylrest am C2 der Kohlenstoffkette. L-β-A. kommt in freier Form u. a. im Gehirn vor und ist Bestandteil der Dipeptide Carnosin und Anserin sowie des Vitamins Pantothensäure und damit auch des Coenzyms A. L-β-A. entsteht endogen im Pyrimidinabbau und wird durch Transaminierungs- und Aktivierungsprozesse zu Acetat metabolisiert. Mit der Nahrung zugeführtes L-β-A. wird durch aktiven Transport (Transportsystem β) aufgenommen.
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