Lexikon der Mathematik: Poincaré-Bündel
Begriff aus der algebraischen Geometrie.
Es sei X eine projektive algebraische Varietät, und 𝔐 ein grober Modulraum (Modulprobleme) einer Klasse stabiler Vektorbündel auf X. Ein Bündel \({\mathcal{E}}\) auf X × 𝔐 (Faserprodukt über dem Grundkörper) heißt Poincaré-Bündel, wenn alle Bündel \(\mathcal{E}/X\times\{m\}\), m ∈ 𝔐 aus der betrachteten Klasse sind, und die induzierte Abbildung j : 𝔐 → 𝔐 die identische Abbildung ist.
Das Bündel \({\mathcal{E}}\) ist bis auf einen Faktor \(\mathcal{E}\otimes p^\ast \mathcal{L}\) : X × 𝔐 → 𝔐 Projektion, \(\mathcal{L}\in \rm Pic(\mathfrak{M})\)) eindeutig bestimmt. Zu jeder Familie \({\mathcal{F}}\) von Bündeln aus der betrachteten Klasse, parametrisiert durch ein Schema S, mit der induzierten Abbildung \(S\,\mathop{\to }\limits^{j}\,{\mathfrak{M}}\), gibt es ein Geradenbündel M ∈ Pic(S) und einen Isomorphismus
Beispiele: 1) Auf algebraischen KurvenX ist hinreichend, daß Grad und Rang der betrachteten Bündel teilerfremd sind.
2) Auf dem Picard-Schema projektiver Varietäten gibt es ein Poincaré-Bündel.
3) Für Flächen X ist hinreichend, daß Grad, Rang und χ(X, \({\mathcal{F}}\)) = χ für die betrachtete Klasse von Bündeln den größten gemeinsamen Teiler 1 haben.
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