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Lexikon der Optik: Fluoreszenzspektroskopie

Fluoreszenzspektroskopie, ein auf der Messung der Fluoreszenz beruhendes spektroskopisches Verfahren. Es wird die von angeregten Atom- bzw. Molekülniveaus emittierte Strahlung mit einem Spektrographen analysiert. Dabei entspricht jedem Übergang von einem angeregten in ein energetisch tiefer liegendes Niveau eine Emissionslinie, sofern die betreffenden Auswahlregeln einen strahlenden Übergang erlauben. Die Linienform und -breite sind im Falle von Gasen wie bei der Absorptionsspektroskopie in der Regel durch den Gasdruck bestimmt. Nur bei niedrigen Drücken (≤1 kPa) ergibt sich ein Gauß-Profil mit Doppler-Breite (Linienbreite). Bei elektronischen Übergängen im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich können allerdings auch Niveaus mit extrem kurzen Lebensdauern einbezogen sein, die dann die Breite der entsprechenden Spektrallinien mitbestimmen. Die Anregung der Niveaus erfolgt vorwiegend durch Lichteinstrahlung. Registriert man die spontan emittierte Fluoreszenzstrahlung, so benötigt man in der Regel einen Spektrographen, um die Vielzahl der auftretenden Emissionslinien messen und bestimmten Übergängen zuordnen zu können. Die spektroskopische Genauigkeit ist dann durch das Auflösungsvermögen des verwendeten Spektrographen bestimmt.

Mit der Verfügbarkeit durchstimmbarer Laserlichtquellen zur optischen Anregung bietet sich ein besonders attraktives Verfahren der F. an, die laserinduzierte Fluoreszenz. Stimmt man z.B. die Frequenz des Anregungslasers kontinuierlich durch, so erhält man durch Registrierung der gesamten Fluoreszenzintensität das Fluoreszenz-Anregungsspektrum, das die spektrale Struktur des erfaßten Energiespektrums mit hoher Auflösung widerspiegelt. Neben der hohen spektralen Auflösung gestattet die Methode der laserinduzierten Fluoreszenz wegen der effektiven Anregung auch eine extrem hohe Nachweisempfindlichkeit. Sie wird daher in Verbindung mit intensiven Impulslasern häufig zum Nachweis sehr geringer Konzentrationen insbesondere von kurzlebigen Spezies (z.B. Radikalen) verwendet.

Generell ist festzustellen, daß die F. vorwiegend auf den sichtbaren und den UV-Bereich beschränkt ist, da die nach dem Franck-Condon-Prinzip erlaubten strahlenden Übergänge zwischen elektronischen Zuständen in der Regel hohe Übergangswahrscheinlichkeiten besitzen. Für die Schwingungs-Rotations-Übergänge im IR-Bereich dagegen sind strahlende Übergänge entweder verboten oder die Lebensdauer der betreffenden Niveaus ist so groß, daß nur sehr empfindliche Nachweisverfahren ein Signal liefern.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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