Lexikon der Optik: Hertzscher Oszillator
Hertzscher Oszillator, Hertzscher Dipol, die Grundform einer Sendeantenne für elektromagnetische Wellen. Ein H. O. ist ein oszillierender elektrischer Dipol, dessen Linearausdehnung klein gegen die Wellenlänge λ der ausgesandten Strahlung, der Dipolstrahlung, ist. Das ausgestrahlte elektromagnetische Feld, dessen Frequenz mit der Oszillationsfrequenz des Dipols übereinstimmt, weist im Nahfeld r
λ, wobei r den Abstand vom Dipol bezeichnet, eine komplizierte Struktur auf. Im Fernfeld r
λ dagegen ist es von sehr einfacher Gestalt. In einem kleinen Raumbereich betrachtet, hat es den Charakter einer in radialer Richtung sich ausbreitenden, linear polarisierten ebenen Welle. Die Strahlung zeigt eine ausgeprägte Richtungscharakteristik: Die unter einem Winkel Θ in bezug auf die Dipolachse ausgestrahlte Energie ist proportional zu sin2Θ, woraus also folgt, daß ein H. O. senkrecht zu seiner Schwingungsrichtung maximal, in Schwingungsrichtung dagegen überhaupt nicht strahlt. Die insgesamt in der Zeiteinheit ausgestrahlte Energie, die Strahlungsleistung also, ist gegeben durch L=4π3ν4p20/(3ε0c3), wobei ν die Frequenz und p0 die Amplitude der Dipolschwingung, ε0 die Dielektrizitätskonstante des Vakuums und c die Lichtgeschwindigkeit bedeuten.
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