Lexikon der Optik: Horopter
Horopter, 1) empirischer H., Gesamtheit aller Punkte im Außenraum, die bei binokularer Fixation eines gegebenen Objektpunktes auf korrespondierende Netzhautstellen abgebildet werden. Die Gestalt des H. hängt von den Untersuchungsbedingungen und dem Abstand des Beobachters vom H. ab. Bei geringen Objektentfernungen ist der H. vom Beobachter weg gewölbt. In einer Entfernung von ungefähr 2 m beschreibt er eine zum Beobachter frontoparallele Ebene. Bei größerer Entfernung ist er zum Beobachter hin gewölbt (Abb.).
Die Abweichung des empirischen H. vom geometrischen H. wird als Hering-Hillebrandsche Horopterabweichung bezeichnet.
2) geometrischer H., auf der Grundlage vereinfachter Annahmen über den Bau des Auges geometrisch-optisch konstruierter H. (Vieth-Müller-Kreis). Der geometrische H. basiert auf der Annahme der Kongruenz beider Netzhäute (Kundtscher Streckenteilungsversuch) und der Übereinstimmung der subjektiv wahrgenommenen Vertikalen mit der objektiven Vertikalen (subjektive Disklination).
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