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Lexikon der Optik: Mikrokanalplatte

Mikrokanalplatte (engl. microchannel plate, Abk. MCP), ein vielkanaliges Verstärkerelement in Vakuumphotoempfängern, das auf der Sekundärelektronenvervielfachung beruht.

Aufbau und Wirkungsweise. Eine M. ist eine Glasscheibe von 1 bis 2 mm Dicke und 15 bis mehr als 70 mm Durchmesser mit einer Vielzahl von Löchern, den Mikrokanälen (Innendurchmesser 10 bis 25 μm, Mittenabstand ca. 25 μm, Achsenrichtung etwa 8° gegen die Scheibennormale geneigt), deren Innenwandung eine hohe Sekundärelektronenemission aufweist (Abb.). Vorder- und Rückseite der M. sind mit Metallelektroden bedampft, an die eine Potentialdifferenz von 1 bis 2 kV gelegt wird. Tritt ein Elektron in den Mikrokanal ein und trifft auf dessen Wandung, so setzt es dort 3 bis 5 Sekundärelektronen frei, die – im Kanal weiter beschleunigt – wieder auf die Wandung prallen und weitere Sekundärelektronen erzeugen usf. Bei einem Länge/Durchmesser-Verhältnis von 40 bis 80 entstehen so 103 bis 104 Sekundärelektronen pro einfallendes Primärelektron.

Anwendung. Die M. liefert eine hohe Sekundärelektronenvervielfachung in mehr als 103 parallelgeschalteten Kanälen pro mm2 "in Transmission" und gestattet damit, effektive und rauscharme Verstärkungen in photoelektrischen Bildverstärkern und Photo-Sekundärelektronenvervielfachern zu realisieren. Sie wird auch in anderen Anordnungen, z.B. in Elektronenspektrometern eingesetzt. Durch Hintereinanderschalten zweier M. werden Gesamtverstärkungen GMCP>107 erreicht.



Mikrokanalplatte:
a) schematische Darstellung,
b) Elektronenvervielfachung im Einzelkanal. 1 Einzelkanäle, 2 Eingangselektrode, 3 Sekundärelektronen emittierende Innenwandung, 4 Sekundärelektronen, 5 Ausgangselektrode, 6 Leuchtschirm; 7, 8 Hochspannungsversorgung.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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