Blick in die Forschung: Kurzberichte: Der unverantwortliche Erststart des Starship
Der Jubel war groß, als an einem strahlend sonnigen Tag die größte Rakete der Welt in der Nähe des Weilers Boca Chica am Golf von Mexiko abhob. Aber die Freude war schon nach etwa vier Minuten vorbei, als die außer Kontrolle geratene Riesenrakete per Funkbefehl von der Bodenstation gesprengt werden musste. Ihre Trümmer fielen ohne Schaden anzurichten in die Weiten des Ozeans. Aber ganz anders sah es am Startplatz aus. Schon während der Live-Übertragung fiel auf, dass die 120 Meter lange Rakete mit einem Durchmesser von neun Metern seltsam lange auf dem Starttisch verharrte, bis sie sich endlich entschloss, doch noch abzuheben. Die Livebilder zeigten deutlich, dass dabei riesige Brocken aufgewirbelt wurden, die einige hundert Meter weiter im Meer einschlugen und dabei hohe Spritzfontänen erzeugten. Zudem hatte Starship von Anfang an eine deutliche Schlagseite, als sie den Startturm passierte. Dies ist immer ein Hinweis auf Probleme, denn jede größere Rakete, deren Ziel die Erdumlaufbahn ist, steigt erst einmal exakt senkrecht auf. So bringt sie den Startturm möglichst rasch hinter sich und beschädigt ihn nicht mit ihrem Flammenstrahl. Erst nach der Passage des Startturms – also »Tower clear« –neigt sich die Rakete in ihre eigentliche Flugbahn und beschleunigt weiter (siehe »Start mit Schlagseite«).
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