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Welt der Wissenschaft: Porträt: Der Segler im All

In Köln befindet sich das Europäische Astronautenzentrum der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die Biologin Ulrike Krings Rocha sprach mit dem Ingenieur Lothar Mies. Seine Karriere demonstriert das abwechslungsreiche Tätigkeitsspektrum in der Weltraumforschung.
Der Segler im All

Lothar Mies segelt gerne: früher oft im Segelflieger durch die Luft. Schon als Schüler hatte er den Berufswunsch Pilot und merkte sehr bald, dass er darüber hinaus »die Materie verstehen wollte«. Mit elf Jahren live vor dem Fernseher bei der Mondlandung dabei, beschließt er, später im Bereich der astronautischen Raumfahrt zu arbeiten. Durch dieses Ziel hochmotiviert, schafft er den Sprung von der Realschule ans Gymnasium, macht Abitur und schließt sein Studium erfolgreich mit dem Diplomabschluss zum Luft- und Raumfahrtingenieur ab. Heute arbeitet Mies als Luft- und Raumfahrtingenieur im Europäischen Astronautenzentrum der Europäischen Weltraumagentur ESA. Er segelt noch heute, allerdings mit Schiffen über das Meer. Die Sterne sind in Lothar Mies’ Leben immer zum Greifen nah.

Mies sitzt in seinem Arbeitszimmer. Hier bleibt das Auge des Betrachters an einem ungewöhnlichen Foto hängen: Zu sehen ist eine rund anmutende Fensterfront, dahinter herrscht tiefste Schwärze. In der Mitte dieser Art Kuppel scheint ein Foto zu schweben, das einen Mann auf einem Segelboot zeigt. »Das bin ich beim Segeln«, erläutert Lothar Mies. »Das hat der Alex auf der ISS aufgenommen.«

Das Foto entstand im Jahr 2014, als der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst für ein halbes Jahr im Weltraum auf der Internationalen Raumstation (ISS) lebte und forschte. Lothar und Alex kennen sich gut. Das Foto schoss der Astronaut in der Cupola der Raumstation, dem kuppelförmigem Aussichtspunkt mit einem gewaltigen Ausblick auf die Erde. Gerst nahm Lieblingsbilder von Mitarbeitenden mit ins All und schoss vor dem Hintergrund der Erde Aufnahmen davon, um allen für die Unterstützung während der Mission zu danken.

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