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Welternährung: Die Blaue Revolution
Neuartige Aquakulturen auf hoher See und umweltfreundlichere Fischfarmen an den Küsten könnten die wachsende Weltbevölkerung mit dringend benötigtem Protein versorgen.
Gewissenhaft hütet Neil Sims seine Herde – aber nicht hoch zu Ross wie die australischen Schaftreiber, unter denen er aufgewachsen ist, sondern mit Schnorchel und Tauchermaske. Denn sein ganzer Stolz sind rund 480 000 silberglänzende Fische in von Netzen umschlossenen Gehegen etwa 800 Meter vor der malerischen Kona-Küste auf Hawaii.
Sims’ Fischfarm ist einer von weltweit 20 Pionierbetrieben, die das letzte für die Lebensmittelproduktion bislang unerschlossene Naturreich nutzbar machen wollen: das offene Meer. Ihr Standort auf hoher See unterscheidet sie von Tausenden herkömmlicher Fischfarmen, die sich wie Perlenketten entlang der Küste aufreihen und nicht nur die Landschaft verschandeln, sondern auch der Umwelt schaden. Oft verschmutzen sie das flache, strömungsarme Wasser so stark mit Fischfäkalien und Futterresten, dass sich Algenblüten entwickeln oder gar alles Leben im Umkreis der Gehege erstickt. An Offshore-Standorten wie den Kona Blue Water Farms hingegen seien Abwässer kein Problem, erklärt Sims. Die sieben riesigen Fischkäfige, jeder von der Größe einer Turnhalle, sind an einer Stelle verankert, an der starke Strömungen Abfälle sofort wegspülen – hinaus ins offene Meer, wo sie schnell auf harmlose Konzentrationen verdünnt werden.
Um mir selbst ein Bild zu machen, klettere ich mit Taucherflossen und Schnorchel auf den Rand von Sims’ kleinem Boot und stürze mich kopfüber ins Wasser. Dort umgibt mich der kegelförmige Fischkäfig wie eine gigantische Laterne, erleuchtet von gleißenden Sonnenstrahlen in einem Gewimmel glitzernder Fische. Das Netz aus reißfestem Kunststoff, das sich stramm um den Rahmen des Geheges spannt, wirkt eher wie ein Gitter. Es hält hungrige Haie genauso sicher draußen wie ...
Sims’ Fischfarm ist einer von weltweit 20 Pionierbetrieben, die das letzte für die Lebensmittelproduktion bislang unerschlossene Naturreich nutzbar machen wollen: das offene Meer. Ihr Standort auf hoher See unterscheidet sie von Tausenden herkömmlicher Fischfarmen, die sich wie Perlenketten entlang der Küste aufreihen und nicht nur die Landschaft verschandeln, sondern auch der Umwelt schaden. Oft verschmutzen sie das flache, strömungsarme Wasser so stark mit Fischfäkalien und Futterresten, dass sich Algenblüten entwickeln oder gar alles Leben im Umkreis der Gehege erstickt. An Offshore-Standorten wie den Kona Blue Water Farms hingegen seien Abwässer kein Problem, erklärt Sims. Die sieben riesigen Fischkäfige, jeder von der Größe einer Turnhalle, sind an einer Stelle verankert, an der starke Strömungen Abfälle sofort wegspülen – hinaus ins offene Meer, wo sie schnell auf harmlose Konzentrationen verdünnt werden.
Um mir selbst ein Bild zu machen, klettere ich mit Taucherflossen und Schnorchel auf den Rand von Sims’ kleinem Boot und stürze mich kopfüber ins Wasser. Dort umgibt mich der kegelförmige Fischkäfig wie eine gigantische Laterne, erleuchtet von gleißenden Sonnenstrahlen in einem Gewimmel glitzernder Fische. Das Netz aus reißfestem Kunststoff, das sich stramm um den Rahmen des Geheges spannt, wirkt eher wie ein Gitter. Es hält hungrige Haie genauso sicher draußen wie ...
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