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Umweltpsychologie: Die Kraft der Natur
Ein Spaziergang im Grünen hebt die Stimmung und fördert das Konzentrationsvermögen. Wer in Parknähe wohnt, erkrankt sogar seltener an Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und lebt länger. Solche Erkenntnisse von Forschern beweisen: Die sanften Reize der Natur tun rundum gut - das gilt selbst für virtuelle Landschaften.
Als Ort der Besinnung taugt ein Hirnscanner normalerweise nicht. Zu eng ist die Röhre, in der die Probanden liegen, zu kalt und nüchtern die Atmosphäre im Forschungslabor. Wer also herausfinden will, was den Zustand der inneren Ruhe neuronal kennzeichnet, muss seinen Versuchspersonen im Magnetresonanztomografen erst einmal zu tiefer Entspannung verhelfen. In der Liste geeigneter Hilfsmittel hält das Naturerleben seit jeher einen Spitzenplatz. Zum Test präsentierte ein britisch-deutsches Forscherteam Probanden im Hirnscanner zwei verschiedene Filmszenen: einen Traumstrand sowie eine viel befahrene Autobahn. Beide Sequenzen begleitete dabei ein und dasselbe laute Rauschen, gemittelt aus Tonaufnahmen von Meeresbrandung und Autoverkehr.
Die MRT-Bilder offenbarten je nach Darbietung gravierende Unterschiede in der Hirnaktivität. Als die zwölf Probanden die Naturkulisse betrachteten, stieg die Erregung im auditiven Kortex, dem Hörzentrum des Gehirns, sowie im medialen präfrontalen und im hinteren zingulären Kortex deutlich an. Die beiden Strukturen sind unter anderem immer dann aktiv, wenn Menschen den geistigen Blick nach innen richten und sich auf sich selbst konzentrieren.
Offenbar verhalf die filmische Naturkulisse trotz der widrigen Umstände in der unwirtlichen "Röhre" zu einer ähnlichen Einkehr. "Umgebungen wie Betonbauten oder Autobahnen vermögen diesen Zustand kaum auszulösen", erklärt der an der Studie beteiligte Neurowissenschaftler Simon Eickhoff vom Forschungszentrum Jülich. Der synchrone Aktivitätsschub in den Hirnregionen, die den mentalen Perspektivwechsel vermitteln, bleibe aus; das begleitende Geräusch erscheine einfach als Lärm ...
Die MRT-Bilder offenbarten je nach Darbietung gravierende Unterschiede in der Hirnaktivität. Als die zwölf Probanden die Naturkulisse betrachteten, stieg die Erregung im auditiven Kortex, dem Hörzentrum des Gehirns, sowie im medialen präfrontalen und im hinteren zingulären Kortex deutlich an. Die beiden Strukturen sind unter anderem immer dann aktiv, wenn Menschen den geistigen Blick nach innen richten und sich auf sich selbst konzentrieren.
Offenbar verhalf die filmische Naturkulisse trotz der widrigen Umstände in der unwirtlichen "Röhre" zu einer ähnlichen Einkehr. "Umgebungen wie Betonbauten oder Autobahnen vermögen diesen Zustand kaum auszulösen", erklärt der an der Studie beteiligte Neurowissenschaftler Simon Eickhoff vom Forschungszentrum Jülich. Der synchrone Aktivitätsschub in den Hirnregionen, die den mentalen Perspektivwechsel vermitteln, bleibe aus; das begleitende Geräusch erscheine einfach als Lärm ...
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