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Schwerpunkt HIV: Ein neuer Hoffnungsschimmer?

Zwei jüngst entdeckte Antikörper gegen HIV sind einzigartig: Schon in geringer Konzentration neutralisieren sie in Testsystemen verschiedene Stämme des Aidserregers – und sie richten sich gegen Teilstrukturen des viralen Hüllproteins, die einen neuen Ansatz zur Impfstoffentwicklung versprechen.
Antikörper gegen HIV
Die Hindernisse bei der Entwicklung einer Schutzimpfung gegen HIV erscheinen oft unüberwindbar. In den verschiedenen Erdteilen grassieren unterschiedliche Stämme in unzähligen Varianten. Zudem entstehen in jedem HIV-Infizierten immer wieder neue abgewandelte Versionen des Erregers. Allerdings enthält das Hüllprotein, mit dem das Virus an seine Zielmoleküle auf menschlichen Zellen andockt, auch gewisse wenig veränderliche Elemente. Theoretisch sollte es also möglich sein, mit dem Hüllprotein als Impfstoffkomponente auch breit wirkende neutralisierende Antikörper zu erzeugen. Das sind solche, die nicht bloß wenige ähnliche Virusvarianten am Befall der Zellen hindern, sondern ein ganzes Sortiment aus mehr als einen Stamm. Doch bisherige Versuche in diese Richtung verliefen weit gehend enttäuschend.

Nicht dass solche Breitband-Antikörper gegen HIV im menschlichen Körper nie entstünden: Eine Hand voll sind seit rund zehn Jahren bekannt. Leider erwiesen sich Breite und Stärke ihrer neutralisierenden Wirkung als meist zu begrenzt, wenn es um Viren ging, die nicht dem Stamm (Subtyp) B angehören. Aber gerade die Nicht-B-Stämme verursachen die Mehrzahl der Infektionen außerhalb von Nordamerika und Europa, vor allem in Entwicklungsländern. Insgesamt ereignen sich 95 Prozent aller Infektionen in der Dritten Welt, so die Internationale Aids-Impfstoff-Initiative IAVI. Nach Schätzungen dieser globalen Non-Profit-Organisation würde schon ein zu 50 Prozent wirksamer Impfstoff, den man 30 Prozent der Bevölkerung verabreichte, die Zahl der Neuinfektionen in Entwicklungsländern binnen 15 Jahren halbieren können...

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