Essay: Führen und Folgen

Wenn wir verstehen, wie unsere Vorfahren im Lauf der Evolution die psychologischen Voraussetzungen erwarben, um die Rollen von Anführern und Gefolgschaft zu übernehmen, erscheinen die dazugehörigen Verhaltensweisen in einem anderen Licht. Die evolutionäre Perspektive verdeutlicht nämlich, welche wichtige Rolle die Geführten spielen und warum Führende und Geführte einander nicht unbedingt auf gleicher Augenhöhe begegnen. Sie gibt auch Hinweise darauf, welche Art von Leader am besten für die Bewältigung bestimmter Aufgaben geeignet sein könnte. Sie erklärt sogar einige unserer scheinbar grundlosen Vorlieben etwa für groß gewachsene Anführer.
Die Übernahme einer Führungsrolle ist im Wesentlichen eine Reaktion auf die Notwendigkeit, gemeinsam zu handeln. In Entscheidungssituationen liegt nahe, dass ein Gruppenmitglied die Initiative übernimmt und die anderen sich zum Folgen bereit erklären. Erhöht sich so die Überlebenswahrscheinlichkeit der Gruppe, dürften sich auf evolutionärem Weg psychologische Anpassungen zu Gunsten entsprechender Rollenverteilungen herausbilden...
Schreiben Sie uns!
1 Beitrag anzeigen