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Essay: Führen und Folgen
Die Rollenverteilung ist uralt: Manche Menschen schwingen sich zum Anführer auf - ihre Gefolgschaft ordnet sich unter. Erst aus evolutionstheoretischer Perspektive lässt sich das ambivalente Verhältnis zwischen "Leader" und "Follower" richtig verstehen.
Wie gehen unsere Politiker mit der Wirtschaftskrise um? Wie reagieren sie auf den Klimawandel? Und wie auf die zahllosen anderen Probleme in unserer immer komplexer werdenden Welt? Gerade in schwierigen Zeiten stellt sich die Frage verstärkt, was gute Führungspersönlichkeiten und Führungsstile ausmacht. Tatsächlich aber spielt sie in praktisch allen Aspekten unseres Lebens eine wichtige Rolle, und entsprechende Untersuchungen haben längst eine Fülle an Informationen geliefert, die zu ihrem Verständnis beitragen. Doch ein wichtiger Punkt blieb bis vor Kurzem unberücksichtigt: Ein tieferes Verständnis von "Leadern" und "Followern", von Anführern und Gefolgschaft, bedarf auch des Blicks in die ferne Vergangenheit.
Wenn wir verstehen, wie unsere Vorfahren im Lauf der Evolution die psychologischen Voraussetzungen erwarben, um die Rollen von Anführern und Gefolgschaft zu übernehmen, erscheinen die dazugehörigen Verhaltensweisen in einem anderen Licht. Die evolutionäre Perspektive verdeutlicht nämlich, welche wichtige Rolle die Geführten spielen und warum Führende und Geführte einander nicht unbedingt auf gleicher Augenhöhe begegnen. Sie gibt auch Hinweise darauf, welche Art von Leader am besten für die Bewältigung bestimmter Aufgaben geeignet sein könnte. Sie erklärt sogar einige unserer scheinbar grundlosen Vorlieben etwa für groß gewachsene Anführer.
Die Übernahme einer Führungsrolle ist im Wesentlichen eine Reaktion auf die Notwendigkeit, gemeinsam zu handeln. In Entscheidungssituationen liegt nahe, dass ein Gruppenmitglied die Initiative übernimmt und die anderen sich zum Folgen bereit erklären. Erhöht sich so die Überlebenswahrscheinlichkeit der Gruppe, dürften sich auf evolutionärem Weg psychologische Anpassungen zu Gunsten entsprechender Rollenverteilungen herausbilden...
Wenn wir verstehen, wie unsere Vorfahren im Lauf der Evolution die psychologischen Voraussetzungen erwarben, um die Rollen von Anführern und Gefolgschaft zu übernehmen, erscheinen die dazugehörigen Verhaltensweisen in einem anderen Licht. Die evolutionäre Perspektive verdeutlicht nämlich, welche wichtige Rolle die Geführten spielen und warum Führende und Geführte einander nicht unbedingt auf gleicher Augenhöhe begegnen. Sie gibt auch Hinweise darauf, welche Art von Leader am besten für die Bewältigung bestimmter Aufgaben geeignet sein könnte. Sie erklärt sogar einige unserer scheinbar grundlosen Vorlieben etwa für groß gewachsene Anführer.
Die Übernahme einer Führungsrolle ist im Wesentlichen eine Reaktion auf die Notwendigkeit, gemeinsam zu handeln. In Entscheidungssituationen liegt nahe, dass ein Gruppenmitglied die Initiative übernimmt und die anderen sich zum Folgen bereit erklären. Erhöht sich so die Überlebenswahrscheinlichkeit der Gruppe, dürften sich auf evolutionärem Weg psychologische Anpassungen zu Gunsten entsprechender Rollenverteilungen herausbilden...
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