Gedächtnis: Ein Netz von Erinnerungen
Manche Menschen haben ein phänomenales Gedächtnis: Sie erinnern sich etwa genau an ein bestimmtes Gesicht, an einen einzelnen Vogel oder an die Details einer Landschaft, die sie vor Jahren einmal gesehen haben. Doch isolierte Erinnerungen sind im Alltag nicht besonders nützlich – wir müssen sie stets in den richtigen Kontext setzen. So reicht es beispielsweise nicht allein zu wissen, wie ein Löwe oder eine Schlange aussieht. Wir müssen zudem berücksichtigen, dass wir ihnen in der afrikanischen Savanne besser aus dem Weg gehen sollten, während wir uns im Zoo in aller Ruhe ihre Machtkämpfe ansehen können.
Auch den weniger exotischen Gefahren des Alltags können wir nur entgehen, wenn wir Erinnerungen dauerhaft verknüpfen können. Wollen wir zum Beispiel beurteilen, ob es sinnvoll ist, eine Eigentumswohnung zu kaufen, müssen wir uns daran erinnern können, wie viel Geld wir zur Verfügung haben. Daher speichert das Gehirn die Gedächtnisinhalte nie getrennt ab; es fasst sie stets zu einem einheitlichen Bild zusammen ...
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