Intelligenz: Genetisches Gehirntuning

Tsien, der damals an der Princeton University im US-Bundesstaat New Jersey forschte, nannte seine Schöpfung Doogie, nach einem genialen Teenager in der amerikanischen Fernsehserie "Doogie Howser, M.D.". Seine Arbeit ist eines der ersten Beispiele für Versuche von Wissenschaftlern, mit Hilfe gentechnischer Verfahren superschlaue Tiere zu züchten, die die neuronalen Grundlagen des Lernens besser zu verstehen helfen.
Forscher haben mittlerweile 33 Mäusestämme gezüchtet oder identifiziert, die wie Doogie über gesteigerte kognitive Fähigkeiten verfügen. Diese Tiere lernen im Allgemeinen schneller, erinnern sich länger und finden sich in Labyrinthen besser zurecht als gewöhnliche Mäuse. Die molekularen Vorgänge im Gehirn, die mit dem Langzeitgedächtnis zusammenhängen, sind bei Mensch und Nagetier nahezu identisch. Daher können diese Untersuchungen möglicherweise die Suche nach Therapieansätzen für viele verschiedene Lern- und Gedächtnisstörungen beflügeln: von Legasthenie bis zur Demenz.
Ein Großteil der Forschungen zielt darauf ab, das ausgereifte Gehirn anpassungsfähiger zu machen – es quasi in eine jüngere, flexiblere Version seiner selbst zu verwandeln. Dadurch ließen sich vielleicht bestimmte kognitive Probleme beheben, die man bisher für entwicklungsbedingt unwiderruflich hielt. Darüber hinaus könnte es aber theoretisch auch möglich werden, normal funktionierende menschliche Gehirne zu verbessern ...
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