Meditation: Wie Achtsamkeit wirkt
Es ist nichts falsch daran, zu denken – es macht uns Menschen aus. Erinnerungen an die Vergangenheit und Vorstellungen von der Zukunft haben uns zur erfolgreichsten Spezies auf der Erde gemacht. Doch können wir es mit dem Denken auch zu weit treiben? Wissenschaftler und Selbsthilfe-Gurus argumentieren gleichermaßen, dass uns ausgeprägtes Grübeln stresst und unglücklich machen kann. Wir würden dadurch die Freude an dem Gegenwärtigen aus den Augen verlieren.
Das Heilmittel, so sagt man, bestehe darin, achtsamer zu werden. Dazu müssen wir unsere Erfahrungen in einer nicht wertenden, akzeptierenden Art und Weise beobachten. Dies soll dabei helfen, der Tyrannei der negativen Gedanken zu entkommen und Stimmung, Leistung und Gesundheit zu verbessern.
Säkulare Versionen der Achtsamkeit wurden erstmals in den 1970er Jahren aus buddhistischen Wurzeln entwickelt und ebneten den Weg für wissenschaftliche Untersuchungen, welche die Auswirkungen auf den Geist ergründen wollten. In den 1990er Jahren hielt die Praxis dann breiten Einzug in die Gesellschaft. Seither wurde in viel beachteten Studien und Medienbeiträgen über dramatische Veränderungen der Hirnstruktur und -funktion berichtet. Die gefundenen Vorteile reichen von einer erhöhten Aufmerksamkeit über eine verbesserte Stimmung und ein besseres Gedächtnis bis hin zu einem verjüngten Gehirn.
Achtsamkeitstechniken werden daher inzwischen von Ärzten verschrieben, in Schulen gelehrt, von Arbeitgebern angeboten – und sie lassen sich problemlos mit Hilfe von Smartphones praktizieren. In den letzten Jahren begannen Fachleute jedoch vermehrt damit, die Praxis auch zu kritisieren…
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