Migräne: Qual im Monatstakt
Antonia liegt im Bett, ein stechender Schmerz pocht unaufhörlich in der rechten Hälfte ihres Schädels. Der Raum ist abgedunkelt, denn helles Licht erträgt sie gerade nicht. Ein- bis zweimal im Monat, wenn die 17-Jährige eine Migräneattacke hat, verharrt sie tagelang in diesem Zustand. Antonia, die eigentlich anders heißt, geht dann nicht zur Schule und antwortet nicht auf die Nachrichten ihrer Freunde. Sie kann in der Zeit kaum aufstehen, ohne dass ihr Kreislauf zusammenbricht »Die Leute sagen oft: Ach, Migräne! Ich kenne das, ich habe auch manchmal Kopfweh«, sagt sie. »Viele wissen gar nicht, was Migräne ist und wie sie einen aus dem Alltag wirft.«
Dabei ist Migräne weit verbreitet. Etwa einer von sechs Menschen weltweit entwickelt die Krankheit, die sich durch wiederkehrenden, pulsierenden Kopfschmerz mit begleitenden Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- sowie Geruchsempfindlichkeit auszeichnet. Meist beginnen die Beschwerden im jungen Erwachsenenalter, seltener erkranken bereits Kinder. Besonders häufig betroffen sind Frauen. Eine Befragung des Robert Koch-Instituts unter 5000 Erwachsenen ergab etwa, dass 14,8 Prozent der weiblichen Teilnehmenden die Kriterien für eine Migränediagnose erfüllten, im Vergleich zu nur sechs Prozent der männlichen.
Speziell in den Jahren nach der ersten Periode und vor Beginn der Menopause häufen sich die Migräneattacken bei Frauen. Fachleute vermuten, dass das mit den schwankenden Konzentrationen weiblicher Geschlechtshormone zusammenhängt, die den Menstruationszyklus bedingen. Viele Migränepatientinnen haben in den Tagen um das Einsetzen ihrer Monatsblutung herum öfter, stärkere und längere Attacken. Inzwischen gibt es eine eigenständige Diagnose dafür: menstruelle Migräne…
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