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Interview: »Fakten sind immer das erste Opfer eines Kriegs«

Im Netz findet man zahlreiche Bilder und Videos von Straftaten. Doch was davon ist echt? Der investigative Journalist Forrest Rogers erklärt, wie er die Inhalte prüft – und welche Folgen das hat.
Beschädigte Gebäude und Fahrzeuge nach dem Beschuss der ukrainischen Stadt Mariupol, die vom russischen Militär und prorussischen Separatisten kontrolliert wird (29. März 2022).

Dank der fortgeschrittenen Digitalisierung ist der Krieg in der Ukraine so gut dokumentiert wie wenige andere Konflikte. Jeder kann zu Hause selbst Zeuge werden und die Entwicklungen teilweise live miterleben. Doch man muss vorsichtig sein: Nicht alles Gezeigte ist auch wirklich echt. Beide Kriegsparteien wissen sich zu inszenieren und nutzen soziale Medien für Propaganda.

Daher spielt die so genannte Open-Source-Intelligence (kurz: OSINT) inzwischen eine wichtige Rolle: Zahlreiche Freizeit-Ermittler prüfen anhand frei verfügbarer Daten, ob die geteilten Inhalte echt sind. Der studierte Journalist Forrest Rogers ist seit 2021 OSINT-Reporter bei der »Neuen Zürcher Zeitung« (NZZ). Mit seiner Arbeit konnte er bereits einige Verbrechen aufklären – doch die Arbeit hinterlässt auch ihre Spuren, wie er im Gespräch erzählt.

Herr Rogers, was treibt Sie bei Ihrer Arbeit am meisten an?

Dass die Wahrheit ans Licht kommt. Mir ist wichtig, dass sich die Leserinnen und Leser eine eigene Meinung bilden, und das können sie nur mit Fakten tun. Ich möchte den Leuten so viel Information geben, dass sie sich selbst ein Bild machen können …

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