Physik: Erste Schritte zum Quanteninternet
Im Internet spielen sich heute wesentliche Teile des Lebens ab. Man findet dort unter anderem sensible Informationen wie Bank- oder Gesundheitsdaten, E-Mails, Nachrichten in sozialen Netzwerken, Fotos und vieles mehr. Um eine sichere Übertragung zu gewährleisten, ohne dass die Inhalte gestohlen, gelesen oder verändert werden, hat man verschiedene kryptografische Verfahren entwickelt. Sie nutzen mathematische Probleme, die herkömmliche Computer ohne einen Schlüssel nicht in angemessener Zeit lösen können. Beispielsweise beruhen einige Algorithmen auf der Tatsache, dass die Primfaktorzerlegung großer Zahlen extrem aufwändig ist.
Die Entwicklung von leistungsfähigen Quantencomputern könnte diesen Ansatz jedoch zunichtemachen. So genannte Quantenalgorithmen würden die ganze Kraft der Quantenphysik nutzen, um Probleme effizient zu lösen, die für ihre klassischen Konkurrenten unerreichbar sind. Das ist beispielsweise der Fall bei dem 1994 vom US-amerikanischen Mathematiker Peter Shor vorgeschlagenen Algorithmus, der theoretisch in der Lage ist, sehr große Zahlen schnell zu faktorisieren. Mit Quantencomputern wird die Übermittlung von Bankdaten beim Onlineshopping vor Angriffen also nicht mehr sicher sein.
Aber jene Quantenphänomene, die künftigen Computergenerationen ihre erstaunlichen Fähigkeiten verleihen, könnten glücklicherweise auch den Schlüssel zum Aufbau eines hochsicheren Quanteninternets liefern. Dessen einzigartige Eigenschaften machen einen Angriff unmöglich, wodurch einige klassische Verschlüsselungsverfahren überflüssig werden …
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