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Neuroethik: Wie tot ist tot?

Ein Mensch ohne Hirnfunktion gilt medizinisch und juristisch als tot – auch wenn sich seine Brust dank Beatmungsgerät noch bewegt und das Herz weiterschlägt. Ist diese Praxis noch zeitgemäß? Oder sollten gar Komapatienten für tot erklärt werden – etwa um Organspenden zu erleichtern?
Alexander K. liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Er wird künstlich beatmet, sein Herz schlägt, das Elektroence­phalogramm (EEG) des Gehirns zeigt jedoch eine Nulllinie. Petra M. ist ebenfalls an einem Be­atmungsgerät angeschlossen. Ihr Gehirn ist irreversibel geschädigt. Sie wird nie wieder zu sich kommen, nie mehr selbst essen oder auch nur selbstständig atmen können. Ihr EEG offenbart allerdings immer noch eine – wenn auch sehr geringe – Hirntätigkeit. Klaus S. wiederum liegt seit fünf Jahren mit einem schweren Hirnschaden in einem Pflegeheim. Er atmet ohne Hilfe von Maschinen, wird aber künstlich ernährt. Höchstwahrscheinlich wird er ebenfalls nie wieder aufwachen und auf das Geschehen um sich herum reagieren können. Doch wie bei Petra M. zeigt auch sein EEG noch eine minimale Hirnaktivität. Drei Schicksale, jedes ohne Hoffnung auf Genesung. Aber welcher der drei Patienten kann als tot gelten? ...

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Spektrum - Die Woche – Graslandschaften, die unterschätzten Alleskönner

Ob Savannen, Steppen oder herkömmliche Wiesen – Graslandschaften gibt es überall. Sie sind wichtige Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel, werden aber zu wenig geschützt. Das muss sich ändern. Außerdem in dieser Ausgabe von »Spektrum – Die Woche«: was beim Sterben im Gehirn passiert.

Gehirn&Geist – Unsere dunkle Seite

In »Unsere dunkle Seite« erklärt »Gehirn&Geist«, warum wir alle ein wenig narzisstisch und machthungrig sind. Außerdem im Heft: Hirntod: Was geschieht, wenn ein Mensch stirbt; Paradoxien: Aus Denkfallen lernen; Gendern: Streit um Sternchen & Co.; Neue Kolumne Fakt und Fiktion.

  • Infos
Literaturtipps:

Laureys, S.:Death, Unconsciousness and the Brain. In: Nature Revies Neuroscience 6(11), 2005, S. 899-909.

Munson, R.:Intervention and Reflection: Basic Issues in Medical Issues. Belmont: Thomson Wadsworth, 2004.

Owen, D. et al.:Detecting Awareness in the Vegetative State. In: Science 313(5792), 2006, S. 1402.

Shewmon, D. A.:The Dead Donor Rule: Lessons from Linguistics. In: Kennedy Institute of Ethics Journal 14(3), 2004, S. 277-300.

Siminoff, S. et al.:Death and Organ Procurement: Public Beliefs and Attitudes. In: Social Science & Medicine 59(11), 2004, S. 2325-2334.

Synofzik, M., Marckmann, G.:Persistent Vegetative State: Verdursten lassen oder sterben dürfen? In: Deutsches Ärzteblatt 102(30), 2005, S. A2079-A2082.

Veatch, R.:Abandon the Dead Donor Rule or Change the Definition of Death? In: Kennedy Institute of Ethics Journal 14(3), 2004, S. 261-276.

Whetstine, L. et al.:Pro/Con Ethics Debate: When is Dead Really Dead? In: Critical Care 9(6), 2005, S. 38-542.

Wijdicks, E. F. M.:Brain Death Worldwide: Accepted Fact but no Global Consensus in Diagnostic Criteria. In: Neurology 58(1), 2002, S. 20-25.

Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer:Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes. In Deutsches Ärzteblatt 95(30), 1998, S. A1861-A1868.


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