Amazonien: Abholzung fördert Malaria
Jedes Jahr fallen mehrere tausend Quadratkilometer Regenwald am Amazonas der Brandrodung und Kettensägen zum Opfer. Damit geht jedoch nicht nur ein artenreiches Ökosystem verloren, es steigt auch die Gefahr für die Menschen, sich mit gefährlichen Tropenkrankheiten anzustecken: Wie Sarah Olson von der University of Wisconsin-Madison und ihre Kollegen herausgefunden haben, erhöht die Abholzung das Risiko der lokalen Bevölkerung, sich mit Malaria zu infizieren, um rund 50 Prozent.
Mehrere Gründe spielen für diese Zunahme eine Rolle: Im geschlossenen Regenwald unterliegt die in der Region heimische, Malaria übertragende Anopheles darlingi im Konkurrenzkampf mit anderen Mückenarten, die für die Übertragung der Seuche praktisch keine Rolle spielen. Erst die Auflichtung verschafft ihr einen ökologischen Vorteil, weil sie nun Zugang bekommt zu sonnenbeschienenen, warmen Tümpeln, die ihre Brut zum Aufwachsen benötigt. Vielfach entstehen diese Kleingewässer erst, wenn schweres Gerät – etwa Bulldozer – tiefe Fahrspuren hinterlässt und den Boden dabei verdichtet. Gleichzeitig schwindet die Artenvielfalt und damit die Zahl an potenziellen Fressfeinden und Mitbewerbern von Anopheles darlingi, die diese zuvor in Schach gehalten hatten. "Die Entwaldung ist eine der wichtigsten ökologischen Faktoren, die eine Malariaepidemie auslösen können", folgert Olson. (dl)
Ein Zusammenhang zwischen der Umweltzerstörung und der verstärkten Ausbreitung von Krankheiten war bereits mehrfach vermutet worden, doch fehlten bislang meist konkrete Studien. Olsons Team hat daher die Malariafallzahlen von 54 brasilianischen Distrikten an der Grenze zu Peru mit dem Ausmaß der Abholzung in den jeweiligen Verwaltungseinheiten verglichen. Selbst nachdem die Wissenschaftler Faktoren wie Bevölkerungsdichte oder Zugang zu medizinischer Versorgung berücksichtigt hatten, blieb ein wesentlicher Zusammenhang bestehen: Je lückenhafter der Baumbestand eines Gebiets wegen der Entwaldung war, desto größer war die Gefahr, an Malaria zu erkranken – bereits eine vierprozentige Abnahme der Regenwaldfläche erhöhte die Fallzahlen um 48 Prozent.
Mehrere Gründe spielen für diese Zunahme eine Rolle: Im geschlossenen Regenwald unterliegt die in der Region heimische, Malaria übertragende Anopheles darlingi im Konkurrenzkampf mit anderen Mückenarten, die für die Übertragung der Seuche praktisch keine Rolle spielen. Erst die Auflichtung verschafft ihr einen ökologischen Vorteil, weil sie nun Zugang bekommt zu sonnenbeschienenen, warmen Tümpeln, die ihre Brut zum Aufwachsen benötigt. Vielfach entstehen diese Kleingewässer erst, wenn schweres Gerät – etwa Bulldozer – tiefe Fahrspuren hinterlässt und den Boden dabei verdichtet. Gleichzeitig schwindet die Artenvielfalt und damit die Zahl an potenziellen Fressfeinden und Mitbewerbern von Anopheles darlingi, die diese zuvor in Schach gehalten hatten. "Die Entwaldung ist eine der wichtigsten ökologischen Faktoren, die eine Malariaepidemie auslösen können", folgert Olson. (dl)
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