Naturkatastrophe: Antikes Olympia fiel wohl Tsunami zum Opfer
Vom Glanz des antiken Olympia, dem Austragungsort der ersten Olympischen Spiele, ist heutzutage nicht mehr viel zu erkennen: Große Teile des Areals liegen unter einer stellenweise acht Meter dicken Schicht aus Sedimenten begraben. Nach verbreiteter Auffassung soll ein Erdbeben im Jahr 551 n. Chr der Wettkampfstätte den Todesstoß versetzt haben. Der nahe gelegene Fluss Kladeos tat schließlich mit Sand und Geröll ein Übriges.
Bei ihren Bohrungen in den Ablagerungen sind die Forscher auf eindeutige Spuren der Riesenwellen gestoßen – gleich mehrfach muss die Gegend im Verlauf der letzten 7000 Jahre von Tsunamis getroffen worden sein. Muschelklappen und Schneckengehäuse sowie Reste spezieller Foraminiferen wiesen eindeutig auf einen marinen Ursprung hin, so Vött. Außerdem fänden sich dieselben Sedimente auf der anderen Seite der Hügelkette, die Olympia vom Meer trennt. Sollte der Kladeos verantwortlich gewesen sein, müsste er diese also über die Anhöhen hinweg transportiert haben. Auch die Form der Ablagerungen und die Lage der darin verstreuten Ruinen würden auf eine schnelle, heftige Zerstörung deuten.
Laut Vött dürfte der Tsunami mit großer Wucht in das enge Alpheios-Tal, in das auch der Kladeos mündet, eingelaufen sein und dann die Sättel im Hügelzug, hinter dem Olympia liegt, überflossen haben. Weil gleichzeitig der Abfluss des Kladeos über das Tal durch die einlaufenden Wellen und deren Sedimente blockiert war, wurden die Wassermassen am Rückzug gehindert und stauten sich vermutlich längere Zeit über der Kultstätte.
Tsunamis sind im Mittelmeergebiet keine Seltenheit, wie umfangreiche Untersuchungen ergeben haben. Zum Verhängnis wurde dem antiken Olympia, das zum Zeitpunkt seines Untergangs bereits seit Generationen dem Verfall überlassen worden war, aber wohl auch seine Lage: Im 6. Jahrhundert lag die Stadt höchstens 14 Kilometer von der Küste entfernt und nicht 22 Kilometer wie heute. (jd)
Dieses Szenario ziehen Geowissenschaftler der Universität Mainz nun jedoch erheblich in Zweifel: Nicht ein Erdbeben, sondern ein gewaltiger Tsunami soll die auf 33 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Spielstätte verschüttet haben. Das zeige sich an der Zusammensetzung und Mächtigkeit der Sedimente, die nicht zum Fluss Kladeos passten. "Der Bach kann das nicht verursacht haben", sagt Studienleiter Andreas Vött.
Bei ihren Bohrungen in den Ablagerungen sind die Forscher auf eindeutige Spuren der Riesenwellen gestoßen – gleich mehrfach muss die Gegend im Verlauf der letzten 7000 Jahre von Tsunamis getroffen worden sein. Muschelklappen und Schneckengehäuse sowie Reste spezieller Foraminiferen wiesen eindeutig auf einen marinen Ursprung hin, so Vött. Außerdem fänden sich dieselben Sedimente auf der anderen Seite der Hügelkette, die Olympia vom Meer trennt. Sollte der Kladeos verantwortlich gewesen sein, müsste er diese also über die Anhöhen hinweg transportiert haben. Auch die Form der Ablagerungen und die Lage der darin verstreuten Ruinen würden auf eine schnelle, heftige Zerstörung deuten.
Laut Vött dürfte der Tsunami mit großer Wucht in das enge Alpheios-Tal, in das auch der Kladeos mündet, eingelaufen sein und dann die Sättel im Hügelzug, hinter dem Olympia liegt, überflossen haben. Weil gleichzeitig der Abfluss des Kladeos über das Tal durch die einlaufenden Wellen und deren Sedimente blockiert war, wurden die Wassermassen am Rückzug gehindert und stauten sich vermutlich längere Zeit über der Kultstätte.
Tsunamis sind im Mittelmeergebiet keine Seltenheit, wie umfangreiche Untersuchungen ergeben haben. Zum Verhängnis wurde dem antiken Olympia, das zum Zeitpunkt seines Untergangs bereits seit Generationen dem Verfall überlassen worden war, aber wohl auch seine Lage: Im 6. Jahrhundert lag die Stadt höchstens 14 Kilometer von der Küste entfernt und nicht 22 Kilometer wie heute. (jd)
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