Tumorimmuntherapie: Antikörper-RNA-Mix zwingt Brustkrebs zum Suizid
Durch die Kombination zweier bereits erprobter Methoden konnten chinesische und amerikanische Wissenschaftler das Wachstum von Brustkrebsgewebe stoppen und eine Metastasierung verhindern. Die Forscher um Judy Lieberman von der Harvard University koppelten einen bereits als Medikament zugelassenen Antikörper mit einer siRNA, die gegen Tumorzellen wirkt.
Zwar gab es bereits erfolgreiche Versuche entsprechend modifizierter Antikörperfragmente gegen HIV-infizierte Zellen – das effiziente und gezielte Einschleusen solcher an Antikörper gekoppelter DNA-Schalter war bei Krebszellen bislang jedoch noch nicht versucht worden. Die siRNA bewirkt, dass im Zellkern ein bestimmtes Gen abgeschaltet wird, das für ein korrektes Ablaufen der Zellteilung mitverantwortlich ist. Dadurch wird die Zelle apoptotisch, begeht also de facto Selbstmord.
Die Wissenschaftler konnten mit ihrer Methode in Zellkulturen und Mäusen mit menschlichem Brustkrebsgewebe das Tumorwachstum und eine Metastasierung hemmen. Mit einem Cocktail aus verschiedenen siRNAs ließ sich das Resultat noch verstärken. Auch kam es zu keinerlei beobachtbaren Nebenwirkungen, wie etwa einer Kreuzreaktion mit der körpereigenen Immunabwehr.
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