Kindesentwicklung: Be-greifbar
Sieben Monate alte Babys erkennen offenbar zielgerichtete Handlungen.
Schon Babys wissen, dass da, wo Mama oder Papa hinschaut, wohl etwas Interessantes steckt – sie folgen den Blickbewegungen von Erwachsenen. Dass sich die Aufmerksamkeit der Kleinen auch per Fingerzeig steuern lässt, berichten der Psychologe Moritz Daum vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und sein Kollege Gustav Gredebäck von der schwedischen Universität Uppsala. Sie zeigten in einem Experiment, dass Säuglinge bereits im Alter von etwa einem halben Jahr anfangen, die Greifbewegungen einer Hand zu deuten.
Genau so war es – bei den siebenmonatigen Säuglingen: Sie inspizierten das Badeutensil deutlich früher, wenn die Handöffnung dorthin gezeigt hatte. Mit fünf Monaten war diese Tendenz im Schnitt nur schwach ausgeprägt; bei drei Monate alten Kindern dagegen blieb die Blicksteuerung noch ganz unbeeinflusst von der Orientierung der Hand.
Ein zweites Experiment zeigte, dass der Effekt bei einer mechanischen Greifzange, die in Farbe, Form und Größe der Hand ähnelte, ausblieb. Keines der Kinder lenkte seine Aufmerksamkeit vermehrt darauf, wohin die Zange wies.
Offenbar beginnen Babys mit fünf Monaten die Bedeutung von Handbewegungen zu verstehen. Daum erklärt: "Schaut ein Kind bereits auf den Zielort einer Greifhandlung, bevor diese abgeschlossen ist, hat es sie wahrscheinlich verstanden und zu Ende gedacht." Entsprechend unternehmen die Windelträger dann auch selbst die ersten Greifversuche. (cb)
Die Forscher untersuchten die Blickbewegungen von drei, fünf und sieben Monate alten Babys, während diese einen Bildschirm betrachteten. Dort erschien zunächst eine greifende Hand, die mit der geöffneten Seite entweder nach oben, unten, links oder rechts zeigte. Kaum war die Hand verschwunden, tauchte ein bunter Gegenstand (zum Beispiel eine Badeente) auf einer Seite des Bildschirms auf – mal dort, wohin auch die Hand zuvor gewiesen hatte, mal eben an anderer Stelle. Daum und sein Kollege berechneten nun, ob die Kinder die Ente schneller in den Blick nahmen, wenn die Hand scheinbar danach hatte greifen wollen.
Genau so war es – bei den siebenmonatigen Säuglingen: Sie inspizierten das Badeutensil deutlich früher, wenn die Handöffnung dorthin gezeigt hatte. Mit fünf Monaten war diese Tendenz im Schnitt nur schwach ausgeprägt; bei drei Monate alten Kindern dagegen blieb die Blicksteuerung noch ganz unbeeinflusst von der Orientierung der Hand.
Ein zweites Experiment zeigte, dass der Effekt bei einer mechanischen Greifzange, die in Farbe, Form und Größe der Hand ähnelte, ausblieb. Keines der Kinder lenkte seine Aufmerksamkeit vermehrt darauf, wohin die Zange wies.
Offenbar beginnen Babys mit fünf Monaten die Bedeutung von Handbewegungen zu verstehen. Daum erklärt: "Schaut ein Kind bereits auf den Zielort einer Greifhandlung, bevor diese abgeschlossen ist, hat es sie wahrscheinlich verstanden und zu Ende gedacht." Entsprechend unternehmen die Windelträger dann auch selbst die ersten Greifversuche. (cb)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben