News: Das Schwimmen verlernt
Bei der Familienplanung vertrauen die meisten Männer ihrer besseren Hälfte. Neuen Forschungsergebnissen zufolge könnte bald eine alternative Verhütungsstrategie helfen, Frauen in dieser Hinsicht zu entlasten.
Groß ist die Angst, durch Hormone ein Stück Männlichkeit zu verlieren. Wohl auch deshalb standen Männer der "Pille für den Mann" bisher eher kritisch gegenüber. Denn um die zeugungswilligen Samenzellen zu bremsen, muss massiv in den Hormonhaushalt eingegriffen werden. Und daher existiert bei allen gegenwärtig verfolgten hormonellen Strategien die Schwierigkeit, die Zeugungsfähigkeit zu minimieren, ohne dabei Libido und Potenz anzutasten.
Die Forscher um Aarnoud van der Spoel von der University of Oxford haben nun möglicherweise eine Alternative zur Hormonkeule entdeckt. Sie verabreichten Mäusen einen Wirkstoff namens NB-DNJ (N-Butyldesoxynojirimycin), den sie dem Tierfutter beimischten, über einen Zeitraum von fünf Wochen. Anschließend setzten die Wissenschaftler die Männchen in einen Käfig, in dem sich vier paarungswillige Weibchen befanden, und zählten nach einer weiteren Woche die Anzahl der schwangeren Weibchen.
Das Ergebnis lässt erstaunen: Der Wirkstoff machte die männlichen Mäuse innerhalb von nur drei Wochen unfruchtbar, ohne deren sexuelles Verhalten und Spermienzahl zu verändern. Zudem hatte die Behandlung offensichtlich keine Langzeitfolgen: Nachdem die Forscher den Wirkstoff abgesetzt hatten, konnten sich die Mäuse wieder der Fortpflanzung widmen und ungebremst wie zuvor Nachkommen zeugen.
Anschließend untersuchten die Wissenschaftler, worin der Grund für diese Unfruchtbarkeit lag. Zum einen stellten sie fest, dass die Samenzellen durch den Wirkstoff an Beweglichkeit einbüßten. Zum anderen waren die wenigen Spermien, die ihr Ziel erreichten, nicht in der Lage, die weiblichen Eizellen zu befruchten.
Der Blick durch das Mikroskop erklärte diese Unzulänglichkeiten. Die Zellkerne der Spermien waren unförmig, und die Mitochondrien – die Batterien, welche die Fortbewegung gewährleisten – ganz untypisch angeordnet. Einige Samenzellen baten einen noch traurigeren Anblick: Die Schwänze wanden sich so um den Spermienkopf, dass allein rein mechanisch keine Fortbewegung möglich war. Zudem fehlte zumeist die kappenförmige Struktur, welche die Eihülle aufweicht und die Spermatozoen so bis zur Eizelle eindringen lässt.
Die Forscher vermuten, dass der Iminozucker NB-DNJ die Samenzellen am Ausreifen hindert. Wie das genau geschieht, wissen sie noch nicht. Jedenfalls scheint der Wirkstoff die Synthese von Zucker-Fett-Verbindungen, den so genannten Glykosphingolipiden, zu bremsen. Früheren Studien zufolge spielen bestimmte Glykosphingolipide ihrerseits eine Rolle für den Transport von Geschlechtshormonen und fördern die Spermienreifung.
Dennoch – so eindrucksvoll die Effekte auch sind, so wenig können Forscher die Wirkung beim Menschen vorhersagen. Und ebenso wenig, ob die "Pille für den Mann" auf dem Markt überhaupt Akzeptanz fände.
Die Forscher um Aarnoud van der Spoel von der University of Oxford haben nun möglicherweise eine Alternative zur Hormonkeule entdeckt. Sie verabreichten Mäusen einen Wirkstoff namens NB-DNJ (N-Butyldesoxynojirimycin), den sie dem Tierfutter beimischten, über einen Zeitraum von fünf Wochen. Anschließend setzten die Wissenschaftler die Männchen in einen Käfig, in dem sich vier paarungswillige Weibchen befanden, und zählten nach einer weiteren Woche die Anzahl der schwangeren Weibchen.
Das Ergebnis lässt erstaunen: Der Wirkstoff machte die männlichen Mäuse innerhalb von nur drei Wochen unfruchtbar, ohne deren sexuelles Verhalten und Spermienzahl zu verändern. Zudem hatte die Behandlung offensichtlich keine Langzeitfolgen: Nachdem die Forscher den Wirkstoff abgesetzt hatten, konnten sich die Mäuse wieder der Fortpflanzung widmen und ungebremst wie zuvor Nachkommen zeugen.
Anschließend untersuchten die Wissenschaftler, worin der Grund für diese Unfruchtbarkeit lag. Zum einen stellten sie fest, dass die Samenzellen durch den Wirkstoff an Beweglichkeit einbüßten. Zum anderen waren die wenigen Spermien, die ihr Ziel erreichten, nicht in der Lage, die weiblichen Eizellen zu befruchten.
Der Blick durch das Mikroskop erklärte diese Unzulänglichkeiten. Die Zellkerne der Spermien waren unförmig, und die Mitochondrien – die Batterien, welche die Fortbewegung gewährleisten – ganz untypisch angeordnet. Einige Samenzellen baten einen noch traurigeren Anblick: Die Schwänze wanden sich so um den Spermienkopf, dass allein rein mechanisch keine Fortbewegung möglich war. Zudem fehlte zumeist die kappenförmige Struktur, welche die Eihülle aufweicht und die Spermatozoen so bis zur Eizelle eindringen lässt.
Die Forscher vermuten, dass der Iminozucker NB-DNJ die Samenzellen am Ausreifen hindert. Wie das genau geschieht, wissen sie noch nicht. Jedenfalls scheint der Wirkstoff die Synthese von Zucker-Fett-Verbindungen, den so genannten Glykosphingolipiden, zu bremsen. Früheren Studien zufolge spielen bestimmte Glykosphingolipide ihrerseits eine Rolle für den Transport von Geschlechtshormonen und fördern die Spermienreifung.
Dennoch – so eindrucksvoll die Effekte auch sind, so wenig können Forscher die Wirkung beim Menschen vorhersagen. Und ebenso wenig, ob die "Pille für den Mann" auf dem Markt überhaupt Akzeptanz fände.
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