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Planetarische Nebel: Die Geburt eines Schmetterlings

Aufnahmen des Very Large Telescope zeigen, wie aus dem Stern L2 Puppis ein bipolarer Planetarischer Nebel in Form eines Schmetterlings wird.
L2 Puppis

Dank neuer Aufnahmen des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO haben Forscher erstmals die Gelegenheit, die Geburt eines schmetterlingsförmigen Planetarischen Nebels im Detail mitzuverfolgen. Ein solcher bipolarer Nebel, dessen Entstehung Astronomen bis heute einige Rätsel aufgibt, bildet sich vermutlich gerade aus der Gaswolke, die der alternde Stern L2 Puppis ausstößt. Mit einer Entfernung von etwa 200 Lichtjahren von der Erde ist dieser der nächstgelegene Rote Riese, der sich bekanntermaßen am Beginn seiner letzten Lebensphase befindet.

Die aktuellen Aufnahmen, die mit Hilfe des neu installierten Instruments SPHERE zu Stande kamen, bestätigen zunächst die Ergebnisse früherer Beobachtungen: So blicken wir von der Erde aus fast genau auf die Kante der Staubscheibe, die der Stern ausstößt. Zusätzlich zeigte sich nun, dass die Scheibe etwa 900 Millionen Kilometer vom Stern entfernt beginnt – das entspricht etwas mehr als der Distanz zwischen dem Jupiter und unserer Sonne. In 300 Millionen Kilometer Entfernung von L2 Puppis befindet sich zudem noch ein zweiter Stern; vermutlich ebenfalls ein Roter Riese, der aber noch in einem früheren Stadium seiner Entwicklung steckt. Damit sind den Forschern zufolge eigentlich alle Bedingungen erfüllt, damit sich in dem System tatsächlich ein bipolarer Planetarischer Nebel entwickeln kann. "Da der Begleitstern weniger Jahre für einen Umlauf braucht, erwarten wir, beobachten zu können, wie er die Scheibe des Roten Riesen in ihrer Form beeinflusst", sagt Studienautor Pierre Kervella.

SPHERE macht es dank der Verwendung von sichtbarem Licht und extremer adaptiver Optik, die Abbildungen noch viel stärker korrigiert als herkömmliche Methoden, möglich, auch lichtschwache Objekte in heller Umgebung detailliert zu untersuchen. Auf diesem Weg kann das Very Large Telescope inzwischen dreimal schärfere Aufnahmen als das Hubble Space Telescope erzeugen.

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