Mykologie: Die schnellsten Sporen fliegen nicht am weitesten
Zum ersten Mal haben Wissenschaftler direkt beobachten können, wie Pilze ihre Sporen durch die Luft schleudern. Nicholas Money von der Miami University in Oxford im US-Bundesstaat Ohio nutzte zusammen mit Kollegen eine Ultrahochgeschwindigkeitskamera, um den gesamten Abschussmechanismus vier in Dung lebender Pilzarten zu untersuchen.
Für die Geschwindigkeits- und Schussweitenrekorde sorgt der Druck im Askus, dem Fortpflanzungsorgan der Schlauchpilze. In dem mit hoch konzentrierter Flüssigkeit gefüllten, langgezogenen Behältnis baut sich durch Osmose ein hydrostatischer Druck von etwa vier Atmosphären auf, der die Sporen herausschießen lässt.
Bisher ließen sich diese Geschwindigkeiten nur schätzen, aber noch nie direkt beobachten. Money und seien Kollegen versprechen sich von den nun exakt gemessenen Zahlen bessere Modelle für die Ausbreitung von Pilzinfektionen. (sc)
Am rasantesten zeigten sich die Sporen von Ascobolus immersus, die der Pilz mit etwa 200 000-facher Erdbeschleunigung fortschießt – vermutlich die schnellsten Flugobjekte in der Natur. Dagegen erscheinen die Sporen von Pilobolus kleinii mit "nur" 20 000-facher Erdbeschleunigung fast schon träge, doch starten sie im besseren Winkel: Während Ascobolus immersus, trotz seiner Rekordbeschleunigung, seine Sporen nur 30 Zentimeter weit schießt, setzt Pilobolus kleinii flacher an und erreicht bis zu zweieinhalb Meter.
Für die Geschwindigkeits- und Schussweitenrekorde sorgt der Druck im Askus, dem Fortpflanzungsorgan der Schlauchpilze. In dem mit hoch konzentrierter Flüssigkeit gefüllten, langgezogenen Behältnis baut sich durch Osmose ein hydrostatischer Druck von etwa vier Atmosphären auf, der die Sporen herausschießen lässt.
Bisher ließen sich diese Geschwindigkeiten nur schätzen, aber noch nie direkt beobachten. Money und seien Kollegen versprechen sich von den nun exakt gemessenen Zahlen bessere Modelle für die Ausbreitung von Pilzinfektionen. (sc)
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