News: Dinos mit Giftspritze?
Nun können vielleicht auch die Saurier zu den Tieren gezählt werden, die mit Giftzähnen jagten. Bei der Sichtung von verschiedenen fossilen Zähnen fiel dem Paläontologen Ruben Rodriguez-de la Rosa von der Universidad Autonoma de Baja California in Ensenada ein etwa zwei Zentimeter langer gebrochener Zahn auf. Dieser stammt aus der späten Kreidezeit und ähnelt Zähnen des Sauriers Sauronitholestes langstoni. Das Tier wird zu den Theropoden, den zweibeinigen, fleischfressenden Dinosauriern gerechnet, zu denen auch Velociraptor oder Tyranosaurus gehören. Aber anders als bei den übrigen Theropoden, haben seine Zahnkanten keine Zacken. Statt dessen zieht sich eine einzige Rinne den ganzen Zahn entlang. Rodriguez-de la Rosa interpretiert diese Rinne als Giftkanal und den Zahn daher als Giftzahn.
Hans-Dieter Sues, Paläontologe am Royal Ontario Museum in Toronto und Entdecker des Sauronitholestes, denkt eher, dass die Rinne im Zahn Essensreste festhalten sollte. Durch langsam verfaulende Reste konnten sich dann krankhafte Bakterien bilden, die den Opfern Krankheiten bescherten, falls sie den Biss überlebten. Diese Kampftaktik wendet heute noch der Komodo-Waran erfolgreich an. Wenn ihm seine Beute einmal entkommen sollte, überlebt sie seinen Biss dennoch nur etwa 72 Stunden und stirbt dann an einer Blutvergiftung. Vielleicht nutzten ja schon die Dinosaurier diese tückische Jagdmethode.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 26.10.2000
"Dinosaurier waren keine Giraffen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 25.4.2000
"Ein Herz aus Stein "
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 10.11.1999
"Der größte aller Saurier"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 11/99, Seite 42
"Die Wahrheit über Tyrannosaurus rex"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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