Nacktmulle: Doppelte Sicherung gegen Krebs
Der Nacktmull ist der Methusalem unter den Nagern: Er wird bis zu 28 Jahre alt. Das liegt unter anderem daran, dass die Tiere nicht an Krebs erkranken. Noch nie hat ein Forscher einen Nacktmull mit Tumor zu Gesicht bekommen. Über welche Geheimwaffe gegen Geschwülste die Nager verfügen, war bisher unbekannt. Nun haben Andrei Seluanov von der University of Rochester (New York) und seine Kollegen das Geheimnis gelüftet.
Bei Säugetieren existiert eine Kontakt-Hemmung für Zellen. Sobald zwei zu dicht aneinandergeraten, sorgt ein erhöhter Wert des Proteins p27 dafür, dass sie ihr Wachstum einstellen. Bei Krebszellen funktioniert das nicht; sie vermehren sich ungebremst weiter und verklumpen: Ein Tumor entsteht. Da dieser Fall bei Nacktmullen noch nie beobachtet wurde, untersuchten die Forscher deren Abwehrmechanismus, indem sie Nacktmull-Fibroblasten in Kulturschalen züchteten. Wie sie dabei feststellten, existiert auch hier eine Kontaktsperre. Vermittelt wird sie jedoch nicht durch p27, sondern durch eine erhöhte Konzentration des Proteins p16. Dieses hält das Wachstum schon bei einer sehr viel geringeren Zelldichte an, weshalb die Forscher von früher Kontakt-Hemmung sprechen. Sie funktioniert allerdings nur, wenn zwei weitere Eiweißstoffe, p53 und das RB-Protein, vorhanden sind.
Als die Forscher Krebs-Gene in die Nacktmullzellen einschleusten und gleichzeitig das Gen für p53 oder das RB-Protein ausschalteten, schwächte das die frühe Kontakt-Hemmung, und die Zellen konnten dichter zusammenrücken. Bei einem bestimmten Abstand stieg dann aber die Konzentration an p27 und wirkte in zweiter Instanz als Notbremse.
Julia Eder
Bei Säugetieren existiert eine Kontakt-Hemmung für Zellen. Sobald zwei zu dicht aneinandergeraten, sorgt ein erhöhter Wert des Proteins p27 dafür, dass sie ihr Wachstum einstellen. Bei Krebszellen funktioniert das nicht; sie vermehren sich ungebremst weiter und verklumpen: Ein Tumor entsteht. Da dieser Fall bei Nacktmullen noch nie beobachtet wurde, untersuchten die Forscher deren Abwehrmechanismus, indem sie Nacktmull-Fibroblasten in Kulturschalen züchteten. Wie sie dabei feststellten, existiert auch hier eine Kontaktsperre. Vermittelt wird sie jedoch nicht durch p27, sondern durch eine erhöhte Konzentration des Proteins p16. Dieses hält das Wachstum schon bei einer sehr viel geringeren Zelldichte an, weshalb die Forscher von früher Kontakt-Hemmung sprechen. Sie funktioniert allerdings nur, wenn zwei weitere Eiweißstoffe, p53 und das RB-Protein, vorhanden sind.
Als die Forscher Krebs-Gene in die Nacktmullzellen einschleusten und gleichzeitig das Gen für p53 oder das RB-Protein ausschalteten, schwächte das die frühe Kontakt-Hemmung, und die Zellen konnten dichter zusammenrücken. Bei einem bestimmten Abstand stieg dann aber die Konzentration an p27 und wirkte in zweiter Instanz als Notbremse.
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