Nanotechnologie: Energiespeicher aus Papier
Forscher am Polytechnischen Rensselaer-Institut in New York entwickelten ein dünnes und flexibles Bauteil, das als Batterie oder Kondensator eingesetzt werden kann. Es besteht zu neunzig Prozent aus Zellulose und ähnelt einem Stück schwarzer Tonpappe.
Obwohl die Ausgangsmaterialien relativ günstig sind, ist es den Forschern bisher nicht gelungen, das Nanogerät billig in großen Mengen zu produzieren. Sollte es nach ihnen gehen, könnten jedoch eines Tages riesige Druckmaschinen wie in Zeitungshäusern am laufenden Band Papierbatterien produzieren. (JM)
In die Zellulosefasern sind nanometerdünne Karbonröhren eingelassen, die Strom leiten und als Elektroden fungieren können. Nebenbei sorgt der Kohlenstoff auch für die schwarze Farbe. Dieses Gerüst ist mit einer Elektrolytlösung aus flüssigem Salz getränkt. Dass es kein Wasser enthält, führt zu einem weiteren Merkmal des Hybridgerätes: Es verträgt Temperaturen zwischen minus 70 und plus 150 Grad Celsius, bei denen wasserhaltige Elektrolyte längst eingefroren oder verdampft wären. Eine mögliche Anwendung erinnert stark an ein vorhergegangenes Modell, das bei Urintests den zu prüfenden Harn gleichzeitig als Energiequelle ausschöpfen sollte: Das neue Gerät könnte, etwa als Stromversorgung für Herzschrittmacher, in den Körper eingepflanzt werden und statt der Ionenflüssigkeit das dort ohnehin vorhandene Blut als Elektrolytlösung nutzen.
Obwohl die Ausgangsmaterialien relativ günstig sind, ist es den Forschern bisher nicht gelungen, das Nanogerät billig in großen Mengen zu produzieren. Sollte es nach ihnen gehen, könnten jedoch eines Tages riesige Druckmaschinen wie in Zeitungshäusern am laufenden Band Papierbatterien produzieren. (JM)
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