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Hirnforschung: Entspannte Merkhilfe

Ruhe im Hirnareal verbessert Gedächtnis.
Gedächtnis und Erinnerung
Wer sich ein paar hundert Bilder ansieht, wird sich später an manche erinnern können, andere hingegen vergessen haben. Welche davon betroffen sind, lässt sich bereits an der Hirnaktivität kurz vor Betrachten eines Bildes erkennen, wie Forscher herausgefunden haben. Kennt man die entscheidenden Aktivitätsmuster, lässt sich damit sogar die Gedächtnisleistung merklich steigern.

Die Forscher um Julie Yoo vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (US-Bundesstaat Massachusetts) baten ihre Probanden 250 Landschaftsaufnahmen für jeweils wenige Sekunden anzuschauen und sich möglichst viele der Fotos zu merken. Dabei untersuchten sie die Hirnaktivität der Probanden mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie. Es ergab sich ein klarer Zusammenhang: Sank die Aktivität einer bestimmten Hirnregion vor der Präsentation des Bilds, erinnerte sich der Proband später mit höherer Wahrscheinlichkeit an das Bild.

Die Wissenschaftler hatten sich dabei auf eine Hirnregion konzentriert – den parahippocampalen Kortex –, der maßgeblich daran beteiligt ist, szenische Informationen abzuspeichern. Sind die Neurone in diesem Gebiet sehr aktiv, verhindert dies offenbar ein erfolgreiches Ablegen im Langzeitgedächtnis.

Im zweiten Teil ihres Experiments präsentierten Yoo und Kollegen ihren im Scanner liegenden Probanden immer nur dann ein Bild, wenn sich die Hirnaktivität auf ein günstiges Niveau eingependelt hatte. Bei anschließenden Wiedererkennenstests konnten sich diese Testpersonen signifikant mehr Fotos merken: Sie schnitten im Mittel um 30 Prozent besser ab.

Weil Magnetresonanztomografen für eine praktische Anwendung dieser Erkenntnis zu unhandlich sind, hoffen die Forscher auf zukünftige EEG-Geräte, die solche Hirnzustände aufspüren und dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen könnten. Es sei aber unsicher, ob die Ableitung der Hirnströme von außerhalb des Schädels sensibel genug ist. (jd)
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