Naturschutz: EU verbietet Einfuhr von illegalem Tropenholz
Nach jahrelangem Ringen, dafür aber mit überwältigender Mehrheit von 644 von 685 Stimmen, segnete das Europäische Parlament eine Gesetzesverordnung ab, die den Import und Handel von illegal geschlagenem Tropenholz und daraus gewonnen Produkten verbietet. Entlang der gesamten Lieferkette werden Importeure und Händler verpflichtet, dass sie nur legal geschlagenes Holz verwenden: Vor allem wer das Holz zuerst in Europa in den Handel bringt, muss künftig Nachweise über die Herkunft der von ihm verwendeten Hölzer erbringen Die Verbraucher sollen diese Waren dann an entsprechenden Kennzeichnungen erkennen können.
"Die heutige Entscheidung ist ein Durchbruch für den europäischen Beitrag zum Schutz der Wälder weltweit", kommentierte Nina Griesshammer vom WWF Deutschland die Entscheidung. "Die EU ist einer der größten Märkte für Holzprodukte aus illegaler Herkunft zum Beispiel aus Indonesien, und deswegen ist ein Holzhandelsgesetz hier so wichtig." Etwa ein Fünftel der europäischen Holzimporte stammt aus gesetzeswidrigen Quellen, schätzt der WWF. In Kraft treten soll das Verbot allerdings erst 2012; für Papierprodukte gilt eine weitere Ausnahmeregelung für fünf Jahre, bis auch sie lückenlos überwacht werden sollen.
Schätzungen gehen davon aus, dass fast 9 von 10 Hölzern in Indonesien illegal eingeschlagen werden. Ähnlich sieht es in Südamerika aus, wo die Weltbank jeweils 80 Prozent der Entwaldung in Peru und Bolivien und knapp die Hälfte in Kolumbien gesetzeswidrig einstuft. In Afrika schwanken die Zahlen zwischen 50 Prozent in Kamerun und bis zu 80 Prozent in Liberia. Den jeweiligen Volkswirtschaften entstehen dadurch Schäden von mehreren hundert Millionen bis über einer Milliarde Euro. Wie weit verbreitet die Nutzung dieses Raubholzes ist, zeigt ebenfalls die EU-Kommission: Sie tagt in einem Gebäude, in dem im vergangenen Jahr ebenfalls illegal geschlagenes Tropenholz verarbeitet wurde. (dl)
Diese Regelung soll helfen, illegale Abholzungen in den tropischen Regenwäldern zu bekämpfen. Sie folgt einem US-amerikanischen Gesetz, das seit Kurzem Einfuhr und Handel von Raubbauhölzern ebenfalls ahndet. Neben Naturschutzverbänden unterstützten auch europäische Holzproduzenten sowie einige Importeure von Mahagoni und Co die Initiative, da sie unter den wettbewerbswidrigen Bedingungen litten: Illegal geschlagenes Tropenholz wird meist deutlich billiger angeboten als einheimische Eichen, Buchen oder Kiefern und legal gesägtes Meranti oder Bongossi aus Afrika oder Südostasien.
"Die heutige Entscheidung ist ein Durchbruch für den europäischen Beitrag zum Schutz der Wälder weltweit", kommentierte Nina Griesshammer vom WWF Deutschland die Entscheidung. "Die EU ist einer der größten Märkte für Holzprodukte aus illegaler Herkunft zum Beispiel aus Indonesien, und deswegen ist ein Holzhandelsgesetz hier so wichtig." Etwa ein Fünftel der europäischen Holzimporte stammt aus gesetzeswidrigen Quellen, schätzt der WWF. In Kraft treten soll das Verbot allerdings erst 2012; für Papierprodukte gilt eine weitere Ausnahmeregelung für fünf Jahre, bis auch sie lückenlos überwacht werden sollen.
Im Herbst muss noch der EU-Ministerrat die Richtlinie absegnen, doch gilt dessen Zustimmung als sicher. Anschließend müssen die Mitgliedsstaaten der EU entscheiden, wie sie auf nationaler Ebene Verstöße ahnden wollen. Das Gesetzeswerk umfasse zudem noch Lücken, moniert Faith Doherty von der Environmental Investigation Agency, die selbst schon von illegal in einem indonesischen Nationalpark arbeitenden Holzfällern bedroht und verletzt wurde. China und Russland würden im Text der Verordnung nicht genannt, obwohl sie weiterverarbeitetes Tropenholz exportieren – vieles davon stammt ebenfalls aus kriminellen Abholzungen.
Schätzungen gehen davon aus, dass fast 9 von 10 Hölzern in Indonesien illegal eingeschlagen werden. Ähnlich sieht es in Südamerika aus, wo die Weltbank jeweils 80 Prozent der Entwaldung in Peru und Bolivien und knapp die Hälfte in Kolumbien gesetzeswidrig einstuft. In Afrika schwanken die Zahlen zwischen 50 Prozent in Kamerun und bis zu 80 Prozent in Liberia. Den jeweiligen Volkswirtschaften entstehen dadurch Schäden von mehreren hundert Millionen bis über einer Milliarde Euro. Wie weit verbreitet die Nutzung dieses Raubholzes ist, zeigt ebenfalls die EU-Kommission: Sie tagt in einem Gebäude, in dem im vergangenen Jahr ebenfalls illegal geschlagenes Tropenholz verarbeitet wurde. (dl)
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