Ozeanografie: Farbe des Meeres beeinflusst Stürme
Ob helles Türkisblau oder Grün – das Meer kann viele Schattierungen annehmen. Und das hat offensichtlich Konsequenzen für die Zahl der Wirbelstürme, die dort entstehen, meint Anand Gnanadesikan vom Geophysical Fluid Dynamics Laboratory der NOAA in Princeton.
Um den Effekt unterschiedlicher Planktongehalte zu testen, simulierten die Wissenschaftler einen vollständigen Algenschwund im nordpazifischen Subtropenwirbel – einem riesigen Gebiet, das von einem langsam fließenden Meeresstrom umkreist wird. Im Modell reduzierten sich die Taifune, die hier ihren Ausgang nehmen, um 70 Prozent und damit auch die Zahl der Stürme, die Kurs auf Japan oder Südchina nehmen. Dieser Rückgang würde nur zum Teil kompensiert durch einen Anstieg der Tiefs, die südlich des nordpazifischen Subtropenwirbel entstehen und vornehmlich die Philippinen und Vietnam treffen.
Ein völliger Verlust an Plankton wäre zwar ein sehr drastisches Szenario, das eher nicht eintreffen werde, meint Gnanadesikan. Umgekehrt könnte es dagegen durchaus eine Beeinflussung geben, denn im Pazifik nahm die Planktonmenge seit 1960 um etwa die Hälfte zu. Gleichzeitig stieg die Zahl der Stürme – zumindest ein gewisser Einfluss der Färbung ist also durchaus nicht ausgeschlossen. (dl)
Verantwortlich für die Farbe des Wassers sind die unzähligen winzigen Organismen des Phytoplanktons, deren Chlorophyllkonzentration das Wasser entsprechend tönt: Je mehr Algen vorhanden sind, desto "grüner" und dunkler sieht das Meer aus. Das hat Konsequenzen für die Sonnenstrahlung, die im algenarmen Ozean tiefer in die Wassersäule eindringen kann. Zugleich wandelt sich dort weniger Energie in Wärme um, weil ein höherer Anteil der Strahlung reflektiert wird. Dadurch steht aber auch weniger Wärmeenergie für die Bildung von Hurrikanen und Taifunen zu Verfügung. Da auch weniger Wasser verdampft, bleibt die Luft trockener, was die Zirkulation in der Atmosphäre verändert: Es treten mehr Scherwinde auf, die Wirbelstürme schon im Ansatz stören, und zugleich schwächt sich der Aufstieg feuchtwarmer Luftmassen ab, die ein Hurrikan ebenfalls als Energiezufuhr benötigt.
Um den Effekt unterschiedlicher Planktongehalte zu testen, simulierten die Wissenschaftler einen vollständigen Algenschwund im nordpazifischen Subtropenwirbel – einem riesigen Gebiet, das von einem langsam fließenden Meeresstrom umkreist wird. Im Modell reduzierten sich die Taifune, die hier ihren Ausgang nehmen, um 70 Prozent und damit auch die Zahl der Stürme, die Kurs auf Japan oder Südchina nehmen. Dieser Rückgang würde nur zum Teil kompensiert durch einen Anstieg der Tiefs, die südlich des nordpazifischen Subtropenwirbel entstehen und vornehmlich die Philippinen und Vietnam treffen.
Ein völliger Verlust an Plankton wäre zwar ein sehr drastisches Szenario, das eher nicht eintreffen werde, meint Gnanadesikan. Umgekehrt könnte es dagegen durchaus eine Beeinflussung geben, denn im Pazifik nahm die Planktonmenge seit 1960 um etwa die Hälfte zu. Gleichzeitig stieg die Zahl der Stürme – zumindest ein gewisser Einfluss der Färbung ist also durchaus nicht ausgeschlossen. (dl)
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