Ökologie: Fotofalle ertappt jagenden Jaguar
Unbekümmert stöbern die Weißbartpekaris (Tayassu pecari) im Unterholz nach Futter. Doch plötzlich ergreifen sie panisch die Flucht – erst nach wenigen Sekunden wird klar, warum: Ein Jaguar springt ins Bild und verschwindet ebenso rasch wieder aus dem Blickfeld der Kamera – Aufnahmen, die den Biologen Mark Bowler vom Institute for Conservation Research im San Diego Zoo sehr erfreuten, wie er gegenüber dem Regenwaldportal Mongabay zugab: "Mir klappte der Kiefer auf die Brust." Denn exakt derartige Tiere wollten der Forscher und seine Kollegen im Reservat der indigenen Maijuna-Kichwa-Bevölkerung sehen: Den Bewohnern war es vor relativ kurzer Zeit gelungen, endlich alle illegalen Holzfäller von ihrem Land zu vertreiben, weshalb auch die Überjagung der Wildtiere endete.
In dem etwa 400 000 Hektar großen Schutzgebiet waren Arten wie die Pekaris – ein Wildschwein – als begehrte Beute verschwunden oder zurückgedrängt. Folglich wanderten auch große Beutegreifer wie Jaguare oder Pumas ab. Ihre Rückkehr bestätigt, dass die Schutzanstrengungen greifen. Allerdings drohe neues Ungemach, so Bowler: Eine Straße soll mitten durch das Reservat führen – was neue Siedler, Holzfäller, Goldgräber und Jäger anlocken dürfte.
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