Jungfernzeugung: Haie können sich auch ohne Männchen fortpflanzen
Sexuelle Fortpflanzung reduziert das Risiko, dass sich schädliche Veränderungen im Erbgut anhäufen und ermöglicht immer neue Kombinationen des genetischen Materials – daher hat sie sich bei höheren Tieren weitestgehend durchgesetzt. Doch nicht alle Vertreter verzichten ganz auf die Option der asexuellen Fortpflanzung, wie Kevin Feldheim vom Field Museum in Chicago mit seinen Kollegen an zwei Bambushaien zeigen konnte, die ohne männliches Zutun gezeugt wurden.
Solche Jungfernzeugungen entstehen, wenn die haploide Eizelle mit dem sogenannten Polkörperchen verschmilzt, einer haploiden Schwesterzelle aus der Reifeteilung. Wie Nachkommen aus sexueller Fortpflanzung verfügen die Haie dadurch über einen diploiden, also doppelten Chromosomensatz. Trotzdem steigt bei ihnen das Risiko für Erbkrankheiten, da eine defekte Genvariante der Mutter nicht durch ein gesundes Allel des Vaters kompensiert werden kann. Die Forscher um Feldheim gehen davon aus, dass die zwei vaterlosen Haie gesund sind, weil unter Bambushaien in Gefangenschaft die Inzucht sehr hoch ist. Dadurch könnten bei diesen Tieren potentiell tödliche rezessive Erbkrankheiten bereits in der Vergangenheit mit ihren Trägern ausgestorben sein.
Die Tiere aus Detroit sind nicht das erste Beispiel für eine Jungfernzeugung bei Haien: Bereits 2007 brachte ein weiblicher Schaufelnasen-Hammerhai einen Nachkommen ohne männliches Erbgut zu Welt, das Junge überlebte jedoch nur wenige Tage lang. Bei der Autopsie eines Schwarzspitzenhai-Weibchens fanden Forscher ein Jahr später einen Fetus, der ebenfalls nur Gene der Mutter enthielt. Auch andere Wirbeltiere beherrschen die asexuelle Fortpflanzung, so zum Beispiel Vögel und Reptilien. 2006 sorgten jungfräulich gezeugte Komodowaran-Embryonen für Schlagzeilen. (jvs)
Die jungfräuliche Mutter der Tiere, ein Weißgesprenkelter Bambushai (Chiloscyllium plagiosum) aus einem Aquarium in Detroit, war in ihrem Leben nie mit männlichen Artgenossen in Kontakt gekommen. Trotzdem legte sie wiederholt Eier ab, die zur Überraschung ihrer Betreuer teilweise Embryonen enthielten. Im Jahr 2002 schlüpften vier weibliche Haibabys, von denen zwei überlebten. Gewebeproben der Haie wurden genetisch analysiert und lieferten ein eindeutiges Ergebnis: Beide Haie enthielten ausschließlich das Erbgut der Mutter und hatten sich ohne eine männliche Samenzelle entwickelt.
Solche Jungfernzeugungen entstehen, wenn die haploide Eizelle mit dem sogenannten Polkörperchen verschmilzt, einer haploiden Schwesterzelle aus der Reifeteilung. Wie Nachkommen aus sexueller Fortpflanzung verfügen die Haie dadurch über einen diploiden, also doppelten Chromosomensatz. Trotzdem steigt bei ihnen das Risiko für Erbkrankheiten, da eine defekte Genvariante der Mutter nicht durch ein gesundes Allel des Vaters kompensiert werden kann. Die Forscher um Feldheim gehen davon aus, dass die zwei vaterlosen Haie gesund sind, weil unter Bambushaien in Gefangenschaft die Inzucht sehr hoch ist. Dadurch könnten bei diesen Tieren potentiell tödliche rezessive Erbkrankheiten bereits in der Vergangenheit mit ihren Trägern ausgestorben sein.
Die Tiere aus Detroit sind nicht das erste Beispiel für eine Jungfernzeugung bei Haien: Bereits 2007 brachte ein weiblicher Schaufelnasen-Hammerhai einen Nachkommen ohne männliches Erbgut zu Welt, das Junge überlebte jedoch nur wenige Tage lang. Bei der Autopsie eines Schwarzspitzenhai-Weibchens fanden Forscher ein Jahr später einen Fetus, der ebenfalls nur Gene der Mutter enthielt. Auch andere Wirbeltiere beherrschen die asexuelle Fortpflanzung, so zum Beispiel Vögel und Reptilien. 2006 sorgten jungfräulich gezeugte Komodowaran-Embryonen für Schlagzeilen. (jvs)
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