Ichthyologie: Haie sind farbenblind
Die größten Räuber und Planktonfresser unter den Fischen sind offensichtlich nicht in der Lage, Farben zu unterscheiden, meinen Nathan Scott Hart von der University of Western Australia in Perth und seine Kollegen. Denn Weißer Hai, Walhai und Co verfügen in ihren Augen nur über einen einzigen Zapfenzellentyp, der langwelliges Licht auf der Netzhaut wahrnehmen kann. Das menschliche Auge besitzt dagegen jeweils eigene Zapfenzellen für unterschiedliche Spektraltypen, weshalb wir Farben sehen können.
Womöglich sei dies eine Anpassung der zu den Knorpelfischen zählenden Tiere an das Leben im Meer, vermuten Hart und Co, denn auch viele Meeressäuger besitzen ebenfalls nur einen einzigen, grünempfindlichen Zapfentyp: Sowohl Haie als auch Wale und Delfine könnten also durch konvergente Evolution dasselbe visuelle Prinzip entwickelt haben. Die nahe mit den Raubfischen verwandten Rochen und Seekatzen erkennen wohl jedoch zumindest begrenzt Farben, da sie mehr Zapfenzelltypen im Auge aufweisen. Insgesamt sehen Haie jedoch relativ gut – zumindest verfügen sie über gut entwickelte Augen und einen großen sensorischen Gehirnbereich, der die visuellen Informationen verarbeitet. (dl)
Damit bestätigt sich die Vermutung von Biologen, dass es für die Tiere wichtiger sein dürfte, den Kontrast zwischen der Wasserumgebung und einer potenziellen Beute oder Gefahr zu erkennen als deren Farben. Die Wissenschaftler hatten für ihre Arbeit die Netzhäute von 17 australischen Haiarten mit der Mikrospektrofotometrie untersucht: Mit ihr lassen sich Zapfensehpigmente in der Hainetzhaut identifizieren und ihr spektrales Absorptionsmaß bestimmen. Bei allen Spezies bildeten Stäbchenzellen die häufigste Art von Fotorezeptoren; bei 10 von 17 Spezies fanden sich gar keine Zapfenzellen und beim Rest nur einziger Zapfenzellentyp für langwelliges Licht.
Womöglich sei dies eine Anpassung der zu den Knorpelfischen zählenden Tiere an das Leben im Meer, vermuten Hart und Co, denn auch viele Meeressäuger besitzen ebenfalls nur einen einzigen, grünempfindlichen Zapfentyp: Sowohl Haie als auch Wale und Delfine könnten also durch konvergente Evolution dasselbe visuelle Prinzip entwickelt haben. Die nahe mit den Raubfischen verwandten Rochen und Seekatzen erkennen wohl jedoch zumindest begrenzt Farben, da sie mehr Zapfenzelltypen im Auge aufweisen. Insgesamt sehen Haie jedoch relativ gut – zumindest verfügen sie über gut entwickelte Augen und einen großen sensorischen Gehirnbereich, der die visuellen Informationen verarbeitet. (dl)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben