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Ausbrüche der Sonne: Polarlichter erwartet

Auf der aktiven Sonne kam es zu heftigen Ausbrüchen, so dass zum Wochenende mit Polarlichtern zu rechnen ist. Sie könnten auch in Europa gesichtet werden.
Polarlichter in der Erdatmosphäre leuchten purpurfarben
Diese Polarlichter nahm Walter Leonhard Schramböck am 10. Mai 2024 über Füllersdorf, Österreich, auf. Zum Wochenende werden ähnliche Leuchterscheinungen erwartet.

Immer wieder ereignen sich auf der Sonne heftige Ausbrüche, die koronale Massenauswürfe (englisch: coronal mass ejections, CMEs) genannt werden. Dabei sorgen Magnetfelder dafür, dass große Mengen von Materie aus der Oberfläche unseres Tagesgestirns gezogen und weit in den interplanetaren Raum geschleudert werden. Diese »Sonnenstürme« können auch die Erde treffen. Zum Wochenende ist es sehr wahrscheinlich wieder so weit.

Wenn dies geschieht, wechselwirken die solaren Partikel mit der Erdatmosphäre – und es kommt zu Polarlichtern. Das sind auffällige Leuchterscheinungen, die weite Teile des Himmels mit einem farbenprächtigen Glimmen erfüllen. Die Farbe hängt von den chemischen Elementen ab, die von den Sonnenpartikeln zum Leuchten angeregt werden. So strahlen Polarlichter von Stickstoff blau sowie violett und solche von Sauerstoff grün und rot. Zuletzt war das im Mai und August 2024 der Fall.

Auf der Website spaceweather.com wurde bekannt gegeben, dass auf unserer derzeit sehr aktiven Sonne zwei CMEs beobachtet wurden, die nun auf dem Weg zur Erde sind. CMEs machen sich als Flares im elektromagnetischen Spektrum vom Radio- bis in den Röntgenbereich bemerkbar. Je nach ihrer maximalen Intensität werden sie den Strahlungsklassen A, B, C, M und X zugeordnet. Jede dieser Klassen ist mit den Ziffern 1 bis 10 nochmals unterteilt. Ein X10-Flare ist demnach das stärkste Röntgenflare.

Der Sonnenfleck AR 3842 markiert den Ort auf der Sonne, wo es derzeit auf unserem Heimatgestirn besonders heftig zugeht. Dort wurden zwei Röntgenflares der Klasse X 7,1 and X 9,1 beobachtet – besonders starke Flares nahe am Maximum von X10. Die US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und die US-Raumfahrtbehörde NASA modellierten die Folgen dieser Ereignisse und kommen zu dem Schluss, dass sie am 4. und 6. Oktober auf der Erde eintreffen werden. Insbesondere an diesen Tagen werden geomagnetische Stürme erwartet, die Auswirkungen auf den Funkverkehr haben könnten. Zudem wird es sehr wahrscheinlich zu Polarlichtern (Auroren) in der Erdatmosphäre kommen. Vorausgesetzt das Wetter macht mit, lohnt es sich an diesem Wochenende also, nach Polarlichtern Ausschau zu halten.

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