Zoologie: Hungriger Mistkäfer köpft Tausendfüßler
Ein Mistkäfer im Tiefland Perus schlägt aus der Art, berichten Forscher der Princeton University: Deltochilum valgum ernährt sich nicht – wie seine sonstige Skarabaeus-Verwandschaft – harmlos von Mist, sondern jagt mit zweckreichen anatomischen Anpassungen besonders gerne Tausendfüßler und verspeist sie. Der Käfer muss die für diese Lebensweise nötige Ausstattung in einem verblüffend raschen Evolutionsprozess perfektioniert haben, vermuten Trond Larsen und seine Kollegen.
Der Käfer nutzt dabei seine modifizierte Stirnplatte als Tranchierwerkzeug: Das Kopfschild, mit dem andere Mistkäfer insbesondere ihre Mistkügelchen rollen und beim Transport dirigieren, stellt durch seine spezielle Kurvatur die beim Zerlegen und Töten der Beute notwendige Hebelwirkung bereit. Ähnliche Anpassungen fehlen bei den kotverwertenden Käferverwandten völlig. Der Jagdkäfer hat zudem einen schmalen Kopf, der ihm beim Kugelrollen hinderlich wäre, dafür aber das Verspeisen der gepanzerten Beute erleichtert.
D. valgum sei die erste Mistkäferspezies, die sich völlig auf die Tausendfüßlerjagd spezialisiert hat, seine Ernährung völlig umstellte und zudem die dazu notwendigen subtilen anatomische Anpassungen entwickelt hat. Um ihre untypische, neue ökologische Nische einzunehmen, musste sie zudem auf zuvor mühsam erworbene Fähigkeiten wie den Mistkugelbau verzichten. Dies alles könne nur unter einem starken Evolutionsdruck geschehen sein, so die Forscher, der vielleicht durch den Konkurrenz- und Überlebenskampf der vielen verschiedenen Mistkäferspezies im südamerikanischen Regenwald aufgebaut wurde. (jo)
Das Team beobachtete den räuberischen Mistkäfer nach eigenen Angaben "mit höchst beschwerlichem Aufwand" an eigens aufgebauten Fallen, in denen verletzte und gesunde Tausendfüßler und andere potenzielle Beutetiere festgehalten waren. D. valgum attackierte dort besonders die verletzten Tausendfüßler, verschleppte sie vor oder nach dem Abtrennen einiger Extremitäten oder köpfte sie sogleich, um sie schließlich zu zerlegen und zu verspeisen.
Der Käfer nutzt dabei seine modifizierte Stirnplatte als Tranchierwerkzeug: Das Kopfschild, mit dem andere Mistkäfer insbesondere ihre Mistkügelchen rollen und beim Transport dirigieren, stellt durch seine spezielle Kurvatur die beim Zerlegen und Töten der Beute notwendige Hebelwirkung bereit. Ähnliche Anpassungen fehlen bei den kotverwertenden Käferverwandten völlig. Der Jagdkäfer hat zudem einen schmalen Kopf, der ihm beim Kugelrollen hinderlich wäre, dafür aber das Verspeisen der gepanzerten Beute erleichtert.
D. valgum sei die erste Mistkäferspezies, die sich völlig auf die Tausendfüßlerjagd spezialisiert hat, seine Ernährung völlig umstellte und zudem die dazu notwendigen subtilen anatomische Anpassungen entwickelt hat. Um ihre untypische, neue ökologische Nische einzunehmen, musste sie zudem auf zuvor mühsam erworbene Fähigkeiten wie den Mistkugelbau verzichten. Dies alles könne nur unter einem starken Evolutionsdruck geschehen sein, so die Forscher, der vielleicht durch den Konkurrenz- und Überlebenskampf der vielen verschiedenen Mistkäferspezies im südamerikanischen Regenwald aufgebaut wurde. (jo)
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